Kolumne 132

4.3.2015

Martin Reichert Erwachsen

In Wänden aus reinem Gold

WENN ES IN DER NACHBARSCHAFT NICHT NUR BRENZLIG RIECHT SONDERN BRENZLIG WIRD

Als einmal das Dach der Mietskaserne brannte, in der mit altem und daher bezahlbarem Mietvertrag zu wohnen ich die Freude habe, standen wir Bewohner mit Nachtbekleidung auf der Straße und waren für Berliner Verhältnisse ziemlich fassungslos. Erst eine Kollegin, die zufällig des Weges kam (mitten in der Nacht), erinnerte mich seinerzeit daran, dass es sich in dieser Stadt nicht ziemt, wirklich aufgeregt zu sein. Nachdem sie mit ihrer Ausgehtruppe ein paar Minuten neben mir gestanden hatte, im Schein der züngelnden Flammen, sagte sie: „Es wird langweilig. Wir gehen jetzt zu McDonald’s Hermannplatz. Ciao.“

Neulich war es dann wieder so weit. Mitten in der Nacht Brandgeruch und der Schein von Blaulicht, draußen vor dem Fenster. Mein Freund stand senkrecht im Bett und sprach in fremden Zungen, „Fire! There is Fire, and Police!“ und dann noch was auf slowenisch, das schön klang und unverständlich, aber auch verängstigt. In Nachtbekleidung schlurfte ich also auf den Balkon und wusste innerhalb von Sekunden, was los ist: Eine wahrscheinlich politisch motivierte, gentrifizierungskritische Autoabfackelung.

Schlaftrunken versuchte ich ihm nun zu erklären, dass so etwas ganz normal ist und dass wir nun einfach weiterschlafen könnten, wenn er denn bereit sei. Als ich ihm dann auch noch erklärte, dass man so etwas ganz einfach mit Kaminanzünder von Penny machen kann, wurde er allerdings noch wacher, weil sein eigenes Auto vor der Tür stand. Beruhigen konnte ich ihn nur, indem ich glaubwürdig darlegte, dass sein Fahrzeug zwar aufgrund skandinavischer Fabrikation potentiell gefährdet sei, andererseits aber durch erkennbar nichtdeutsche Beschilderung geschützt: „It’s not decent to burn the car of a Ausländer if you are a left-wing autonomous.Landeskunde für Fortgeschrittene.

Am nächsten Morgen recherchierte ich die Geschehnisse vor meiner Tür über das Internet, denn meine Nachbarn sehe ich ja höchstens mal, wenn die eigene Hütte brennt: Das abgefackelte Fahrzeug war mit einer großflächigen Banken-Werbung versehen und wurde so zum dankbaren da symbolträchtigen Opfer. Und mein Freund fand mittels eines Anrufs im fernen Heimatland heraus, dass sein Auto gegen „Vandalismus“ versichert ist.

Heute morgen dann bekam die Geschichte noch einen anderen Dreh, auch wenn wir schon wieder senkrecht im Bett standen. Im Haus nebenan wummerten ab sieben Uhr die Pressluftbohrer. Seit Wochen schon war da ein Gerüst – versehen mit Flyern: Die Mieter des Hauses hatten gegen den österreichischen Investor geklagt, der die Neuköllner Immobilie luxussanieren möchte; zunächst erfolgreich, ein Baustopp konnte erwirkt werden.

Nun also haben die Nachbarn den Krieg verloren. Wer in diesem Teil der Stadt wohnt, haust in Betongold, das gierig macht. Die Einschläge kommen näher – und was tut man als ordentlich ignoranter Berliner Nachbar? Nichts, bloß nicht aufregen und man selbst hat ja Glück gehabt. Ist so laut hier, wir gehen jetzt in den Park. Ciao.

Kolumne 131

18.2.2015

Martin Reichert Erwachsen

Denkt denn niemand an die Kinder?

KAUM IST KLAUS WOWEREIT WEG, RÜCKT DIE PROVINZ GEFÄHRLICH NAHE AN DIE HAUPTSTADT HERAN. VERNÜNFTIG IST NUR NOCH DIE POLIZEI

Achtung, dies ist ein den Alkoholkonsum verherrlichender Text, der erst ganz am Ende den Schutz der Jugend gewährleistet.

Also: Es war eine nächtliche Autobahnfahrt von Freiburg gen Stuttgart, nach einem Konzert. Der Fahrer, selbstverständlich nüchtern, hielt an einer Raststätte, weil wir rechtschaffen angeheiterten Mitfahrer noch ein Bier kaufen wollten, für die dröge Nachtfahrt durch Baden-Württemberg. Dann war das Entsetzen groß: Der Verkäufer teilte uns freundlich mit, dass der Verkauf von alkoholischen Getränken nach 22 Uhr in Baden-Württemberg nicht mehr gestattet sei. Wir konnten es nicht fassen. Sollten wir uns stattdessen Haschisch spritzen? Eine Bifi in Red Bull auflösen? Oder was?

Dem Jugendschutz sei dieses Gesetz gewidmet, erwiderte der schwäbelnde Tankstellenwart – aber was um Gottes Willen haben Kinder und Jugendliche nachts um elf auf einer gottverlassenen Tankstelle in Baden-Württemberg zu suchen? Um die Zeit sitzt man dort längst zu Hause und streamt oder raucht Crack oder beides.

Wir stellten fest, dass wir Berliner allesamt ein wenig den Kontakt zur Gesetzgebung in den deutschen Provinzen verloren hatten – in Rheinland-Pfalz, so wusste einer, steht sogar noch die Todesstrafe in der Verfassung. Die haben dort eine Verfassung? In Berlin, nein, in Berlin könnte so etwas nicht möglich sein. Todesstrafe, nächtliche Alkoholverbote. In Berlin nicht, niemals. I want to wake up in a City that never sleeps!

Diese Ereignisse trugen sich in einer Zeit zu, in der Klaus Wowereit noch Regierender Bürgermeister Berlins war und alle Bewohner der Stadt ständig ein Glas Sekt in der Hand hatten oder wenigstens eine Dose Bier aus dem Späti. Egal, ob die S-Bahn fuhr oder Schneechaos auf den Bürgersteigen herrschte, zu feiern gab es immer was; arm aber sexy und das am liebsten nachts.

Doch nun ist er weg, der Wowereit. Und ein Herr, dessen Namen einem immer entfällt, regiert. Einer von der SPD und er regiert zusammen mit der CDU und einer von der letztgenannten Partei will nun den Alkoholausschank in „Imbissen, Spätverkaufsstellen und Tankstellen“ ab 22 Uhr verbieten. Weil es in Baden-Württemberg so gut läuft. Was einen daran erinnert, dass es in Berlin auch Politiker gibt und Baden-Württemberg gar nicht so weit weg ist, wie man denkt. Retten kann einen in diesem Fall nur die Berliner Polizei, die zuverlässig und nach Art einer typischen Berliner Verkäuferin („Ick bin hier ooch bloß anjestellt und kann ja nun nüscht dafür, dass die Ware beschädigt ist“) gleich verlauten lässt, dass solche Verbote aufgrund von Personalmangel sowieso nicht zu kontrollieren sind.

Die wirklich schlimmen Dinge aber verbietet niemand. Hat schon mal jemand neben ihnen in einem öffentlichen Verkehrsmittel gesessen und einen Döner verzehrt? Sodass der gesamt Fahrgastraum nach Gammelfleisch mit Röstaroma und rohen Zwiebeln und Knoblauch riecht? Das ist so ekelhaft, dass es die Implementierung mittelalterlicher Strafen in die Verfassung rechtfertigt. Denkt denn niemand an die Kinder?

Kolumne 130

4.2.2015

Martin Reichert Erwachsen

Wenn es nichts mehr zu sagen gibt

ÜBER EINGETRAGENE LEBENSPARTNERSCHAFTEN REDEN VIELE. ABER KEINER DARÜBER, WIE MAN SIE WIEDER SCHEIDET

Alle schreiben immer über die Eingetragene Lebenspartnerschaft – die einen sagen, dass dieses Rechtsstatut der Anfang vom Ende (des Abendlandes) ist, die anderen, dass es sich bei dieser Konstruktion um eine Missgeburt handelt, die darüber hinwegtäuschen soll, dass man Homosexuellen in Deutschland eine wahrhaftige Gleichberechtigung noch immer verweigert. Aber niemand hat sich bisher Gedanken darüber gemacht, wie es eigentlich ist, wenn eine solche Eingetragene Lebenspartnerschaft geschieden wird. Ich weiß jetzt, wie es geht.

Mit viel Papier fängt es an. Anträge, Bescheide, eidesstattliche Erklärungen. Dann geht es mit sehr viel Geld weiter – eine Eingetragene Lebenspartnerschaft ohne Musikbegleitung kostet schlappe 60 Euro, bei einer Scheidung steigt man so mit 1.000 Euro ein. Anwaltskosten, Gerichtskosten. Dann geht man zu einem Gerichtsgebäude, das eine menschenfeindliche Ausstrahlung hat und an einer stark befahrenen Straße liegt. Vor der Tür kann man noch eine Zigarette rauchen, zusammen mit aschfahlen gegnerischen Parteien, Antragstellern und Zeugen. Im Gebäude Sicherheitsschleuse wie am Flughafen – man darf den Gürtel anbehalten, dafür endet man aber nicht im Duty-Free Shop sondern in einem weiten, kalten Flur. Menschenleer. Nein, dort hinten auf dem Stuhl sitzt mein Noch-Mann. Neben einer Büropflanze.

Mein Mann ist gegnerische Partei und Antragsteller und ich bin der andere. Wir sitzen nebeneinander und warten, er, der gelernte DDR-Bürger, hat Angst. Angst vor Behörden, vor Gerichten – vor der Staatsmacht an sich, der man nie wirklich trauen kann. Es ist, als ob er die Handschellen klicken hört. Und ich sage: „Es ist doch nur ein Verwaltungsakt.“ Der Anwalt kommt, wir müssen noch eine handschriftliche Erklärung abgeben und mein Mann ist viel zu aufgeregt, um zu schreiben. Ich will ihm helfen, aber dafür ist ja der Anwalt da. Er macht das, er wird ja dafür bezahlt.

Ein weiterer Zeuge wird aus dem Anwaltszimmer angeschleppt, er will 150 Euro von mir, damit er neben mir sitzt. Er schaut mir nicht in die Augen und es fühlt sich an, als hätten wir gerade einen Handel über ein Altauto ohne TÜV abgeschlossen.

Der Autohändler hat sich eine Robe übergeworfen, auch der Anwalt und der Richter sowieso. Der Verwaltungsakt wird vollzogen. „Gibt es noch eine Chance, dass diese Lebenspartnerschaft wieder aufgenommen wird?“ Nein. Wir müssen uns erheben. So nennt man hier das Aufstehen. Dann ist es vorbei. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihre Mitwirkung. Was man so sagt, wenn es nichts zu sagen gibt. Der reine Wahnsinn.

Draußen ist es kalt und die Zigarette ist ein kleines Feuer, das mich wärmt. Mein Exmann und ich gehen die laute Straße entlang und finden ein Café. Wir trinken noch etwas zusammen. Wir umarmen uns und gehen unserer Wege. Mit der Scheidung einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft verhält es sich wie folgt: Es tut offensichtlich genau so weh wie bei der Scheidung einer „richtigen“ Ehe. Wer hätte das gedacht.

Kolumne 129

21.1.2015

Martin Reichert Erwachsen

Sammelt genug Steine

KOMMT EIN SCHWULES PAAR ZUR FAMILIENFEIER, SO HANDELT ES SICH UM EINEN KOLONIALKRIEG

Kolonien der Liebe“ – so lautet eigentlich der Titel eines schönen Erzählbands von Elke Heidenreich. Aber dank des „Heiligen Vaters“, Papst Franziskus, ist nun ein ganz neuer Zusammenhang zwischen Kolonialismus und Liebe auf der Welt. Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partner entspräche einer „Kolonisierung der Familie“, sagte er anlässlich seines Besuchs auf den Philippinen. Das klingt zunächst etwas kryptisch, doch schon im nächsten Augenblick kann man sich beruhigt zurücklehnen: Auf das Papsttum ist am Ende immer Verlass, wenn es um aufrechte Gegnerschaft gegenüber den Forderungen von LGBTI geht. Gut, man wird als Homo nicht gleich vom Dach eines Gebäudes gestürzt wie jüngst im „Islamischen Staat“. Ich dachte übrigens immer, Steinigung sei das probate Mittel zur Exekution von Homosexuellen, aber womöglich waren gerade keine passenden zur Hand?

Wie dem auch sei: Seit der Rückkehr der Weltreligionen feiert das Mittelalter scheinbar fröhliche Urständ. Dagegen ist mein eigener Vater so was von 20. Jahrhundert. Er, Jahrgang 1935, hatte mich und ganz selbstverständlich meinen neuen Lebensgefährten zu seinem 80. Geburtstag eingeladen. Ihm sofort das Du angeboten und ihn in den Arm genommen. Er, geboren zwischen zwei Weltkriegen, der als junger Mann noch gelernt hatte, das Homosexualität ein Verbrechen ist. Er, der selbst ohne Vater aufgewachsen ist, hat es geschafft, sich den Zumutungen und Widersprüchlichkeiten des Lebens zu stellen – auch wenn ihm das sicher anfangs nicht leicht gefallen ist.

Mein Lebensgefährte und ich waren bei dieser Familienfeier ganz selbstverständliche, willkommene Gäste. Gäste? Nein, wir waren ein Teil der Familie. Es wurde viel gelacht, gut gegessen – und zum Moselwein gab es auch gute, tiefergehende Gespräche. Aber womöglich habe ich diese Geschehnisse einfach nur falsch verstanden. Womöglich hat die Familie während der ganzen Zeit unseres Aufenthaltes einen verzweifelten Abwehrkampf gegen unsere Kolonisierungsversuche unternommen – und wir haben gar nicht bemerkt, dass wir uns bei der Feier dröhnend von Landnahme zu Genozid hangelten, mit jedem Schritt auf den Werten des Abendlandes trampelnd, obwohl man doch eigentlich nur kurz zum Kuchen-Buffet wollte.

Den Zweiten Weltkrieg hatten meine Eltern glücklich überlebt. Als Kinder im Luftschutzkeller – oder sogar, wie mein Vater, unter einem Korb kauernd mitten auf dem Feld bei einem Tieffliegerangriff. Dann Hunger im Winter 46/47, Wirtschaftswunder, Caterina Valente, erstes Kind, Kalter Krieg, Udo Jürgens, zweites Kind, RAF, Boney M., drittes Kind, Wiedervereinigung, 11. September, Helene Fischer. Alles bewältigt – und dann kommen die Homos und machen alles kaputt. Gott allein weiß, wie diese Minderheiten es immer wieder hinkriegen, trotz totaler Unterlegenheit die Mehrheit in den Würgegriff zu bekommen.

Ich kann daher meiner Familie in ihrem eigenen Interesse nur raten, genügend Steine zu sammeln. Denn im April sind wir schon wieder eingeladen – zur Kommunion meines Neffen.

Kolumne 128

7.1.2015

Martin Reichert Erwachsen

Sekt und Schlimmeres

BERGHAIN UND DANACH FÜNF TAGE RÜCKENSCHMERZEN. MUSS DAS MIT ÜBER VIERZIG WIRKLICH SEIN?

Alte Streitigkeiten soll man nicht aufwärmen und auch keine schlafenden Hunde wecken. Die Vergangenheit, man soll sie ruhen lassen – und doch war es seltsam berührend, als mich ein Freund anlässlich des neuen Jahres an einen Streit erinnerte, der sich vor vielleicht sieben Jahren zugetragen hatte.

An einem Silvesterabend haben wir zusammen gesessen in Brandenburg an einem gemütlich prasselnden Kamin, und doch waren die Fetzen geflogen. Er hatte sich seinerzeit schwärmerisch über Brigitte Bardot geäußert, worauf ich ihn unfreundlich darauf hingewiesen hatte, dass es sich bei dieser Dame um eine Front-National-Olle handele, die unter anderem auch gegen Schwule hetze.

Es kam, wie es kommen musste: Am Ende war ich der durchgedrehte Gay Taliban, der mit Schaum vor dem Mund die Regenbogenflagge hin und herschwenkt, während er behauptete, dass es doch überhaupt kein Problem sei, schwul zu sein und dass ich mich überhaupt bitte schön nicht so anstellen solle.

Wie oft hatte ich diese Diskussion schon in den Jahren zuvor geführt, mit zahllosen schwulen Freunden in meinem Alter, die sich durch die Clubs und Fitnessstudios der Neunziger und Nuller gehangelt hatten; gut aussehend, erfolgreich und immer bester Laune. Und so weiter.

Doch erst jetzt, um die vierzig, fängt das Nachdenken an. Die ersten Therapien kommen zu ihrem Abschluss oder werden gerade erst begonnen. „Du hattest recht damals“, hat er mir gesagt, „ich wollte einfach nichts davon wissen. Und erst jetzt wird mir klar, welche Beschädigungen ich davongetragen habe. Aus der Jugend, aus der Schulzeit.“

Nie wurde früher darüber gesprochen, wie es eigentlich war, von allen ausgelacht zu werden. Nie wurde darüber gesprochen, welche Ängste wir vor und während des Coming-outs gehabt hatten: entweder zu einer lächerlichen Figur zu werden oder an Aids zu sterben. Oder eben beides.

Stattdessen wurden dann all die Small-Town-Boys coole Großstadt-„Gays“ mit möglichst dicken Armen, bei deren Anblick Uneingeweihte denken mussten, dass es sich um martialische Schlägertrupps handelt – wenn auch seltsamerweise mit weißen Marken-Unterhosen, die über dem Bund der Hose herausschauen.

Und nun, in der Lebensmitte, werden diese Small-Town-Boys dann doch langsam erwachsen. Das ist nicht leicht, wenn man Verantwortung vornehmlich für sich selbst trägt, anstatt sich um Kinder kümmern zu müssen; aber es funktioniert eben doch. Wie schön, Begleiter auf diesem Weg zu haben. Menschen, die ein vergleichbares Schicksal erlitten haben und sich nun die gleichen Fragen stellen. Und die sich nun im reiferen Alter politisieren.

Gefeiert haben wir trotzdem ordentlich. Am Heiligen Abend mit Kitschweihnachtsbaum, an Silvester mit Sekt und Schlimmerem.

Wir haben das alles irgendwie überlebt. Aber warum müssen dann alle unbedingt noch zwei Tage am Stück weiterfeiern. Berghain und danach fünf Tage Rückenschmerzen. Muss das mit über vierzig wirklich sein? Klaus Mann hatte wohl doch recht. Es gibt keine Ruhe, bis zum Schluss.

Kolumne 127

10.12.2014

Martin Reichert Erwachsen

Lass mich dein Tampon sein

OSCAR WILDE, SLING UND FACESITTING

Zeig mir deine Pornos und ich sage dir, wer du bist. Oder noch besser: Sag mir, was du verbietest und ich sage dir, wer du bist. In britischen Pornofilmen zum Beispiel sind seit Neuestem diverse Praktiken nicht mehr erlaubt – und man würde doch allzu gerne Mäuschen gespielt haben in jenem Gremium, dass die Verbote beschlossen hat. „Fisting“ zum Beispiel wurde als lebensbedrohlich eingestuft – was man noch diskutieren könnte, denn das Herumfuhrwerken in Eingeweiden kann bei mangelnder Vorsicht durchaus zu Verletzungen führen. Aber welche Gefahren gehen von einer weiblichen Ejakulation aus? Gar von „Dirty Talk“ oder einer „Penetration mit Gegenständen“? Gut, wenn es sich bei diesem Gegenstand nun um eine Glasflasche handeln würde, die wie in Oscar Wildes Beschreibung einer schwulen Orgie in „Teleny“ im Anus abbräche, sodass sich das arme Opfer zum Suizid genötigt sähe ob der zu erwartenden Schande bei Aufsuchung eines Arztes.

Das vermutlich von Wilde verfasste „pornografische“ Werk stammt aus dem Jahr 1893, schlappe 123 Jahre später nun sieht sich die Regierung Cameron genötigt, die britische Bevölkerung davor zu schützen, sich mit „Spanking“ und Urin-Spielen konfrontiert zu sehen – wohlgemerkt bei bewusster Aufsuchung von Online-Streaming-Portalen, die entsprechende pornografische Materialien zur Verfügung stellen.

Bei Oscar Wilde war es noch die Homosexualität, die es zu unterdrücken galt. Doch im neuen Jahrtausend müssen vor allem die Heterosexuellen unter Kontrolle gehalten werden. Schluss mit der Schweinerei – allem voran anscheinend sämtlichen BDSM-Praktiken, die zuletzt in dem Mega-Bestseller „Fifty Shades of Grey“ gefeiert wurden – weltweit wurden über 70 Millionen Exemplare der Trilogie verkauft.

Doch in England scheint es noch schlimmer zuzugehen – kein Wunder: Man weiß ja, dass der Oralverkehr aus Frankreich kommt, aber wussten Sie, dass Sex der härteren Gangart als „englischer Sex“ bezeichnet wird? Peitschen, Ketten, Fesseln – das ganze Programm. Und „Dirty Talk?“ Wir erinnern uns an Prince Charles, der seiner seinerzeitigen Geliebten Camilla Parker Bowles telefonisch anvertraut hatte, dass er gerne ihr Tampon sein wolle.

Im Prinzip gilt weltweit die Regel: Je stärker die Bestrafung, desto höher das tatsächliche Aufkommen in der Praxis. Wird zum Beispiel in einem Land Homosexualität mit dem Tod bestraft, kann man davon ausgehen, dass mann-männliche Sexualität dort besonders virulent ist. Bedeutet die neue Regelung also, dass die Briten tatsächlich besonders „kinky“ im Bett sind? Und dass die Frauen in UK überproportional stark ejakulieren? Umgekehrt würde das bedeuten, dass die britischen Männer Orgasmusprobleme haben, denn deren Ejakulation gilt weiterhin als legal.

Facesitting“ wurde übrigens auch als gefährlich eingestuft – potentieller Erstickungstod. Gut: Erst neulich dachte ich, dass die Kombination aus Sling und Facesitting irgendwie ungesund ist, weil ich am nächsten Tag ziemliche Schmerzen im Nacken hatte. Aber kann man Erwachsenen nicht vielleicht doch zutrauen, dass sie das Atmen nicht vergessen, wenn sie sich entschließen auf Tuchfühlung mit dem Unterleib ihrer Sexualpartner zu gehen?

 

Kolumne 126

26.11.2014

Martin Reichert Erwachsen

Rennie ratzelet de Pansen rin

LUXEMBURG IST BESSER ALS SEIN RUF

Das Land, in dessen Grenznähe ich aufgewachsen bin, ist so klein, dass man es von Berlin aus fast vergessen könnte, und von Köln aus gibt es nicht einmal einen durchgehenden Zug dorthin: Luxemburg. Aber nun ist es wieder in aller Munde, und zwar ausschließlich negativ. Lux-Leaks! Internationale Großkonzerne hinterziehen mit Hilfe Luxemburger Banken seit Jahren Steuern in Milliardenhöhe – und das in einem Land, dessen ehemaliger Premierminister EU-Kommissionspräsident ist, Jean-Claude Juncker. Dann auch noch der „Wing Wave“-Skandal von Cargolux, der Luftfrachtgesellschaft, bei dem aufgrund eines halsbrecherischen Manövers des Vorstandsvorsitzenden fast eine nagelneue Boeing zu Bruch gegangen wäre. Luxemburg, ein Schurkenstaat! Ausgerechnet.

Meine Erinnerungen an das Land sind weitaus friedlicherer Natur. Man konnte zum Beispiel in den Kinos stets Filme in Originalfassungen anschauen. Es gab eine prima Late-Eighties-Underground-Disse namens „Flying Dutchman“ nahe der Grenze. Hörte man luxemburgische Radiosender, konnte man sich prima ob der Sprach beömmeln. „Rennie ratzelet de Pansen rin“ oder so ähnlich bedeutet zum Beispiel „Rennie räumt den Magen auf“, und wenn man sich von jemandem verabschiedet, sagt man „Merci und Ädi un danke füret Gespräch“.

Ging man in der Hauptstadt, Luxemburg-Stadt, spazieren, konnte man sich mit ein bisschen Fantasie wie in Paris fühlen. Oder zumindest in Frankreich – Café au lait und Savoir vivre statt Kännchen Kaffee im Land der Reben und Rüben, in Rheinland-Pfalz nämlich. In einem unauffälligen Palästchen in der Innenstadt hauste seinerzeit der Erzherzog „Jang“, eigentlich Jean, und in den Bäckereien konnte man für wenig Geld eine Rieslingpastete kaufen. Es gab in dem kleinen Land sogar einen richtigen internationalen Flughafen und nicht nur einen für amerikanische Militärjets. Die Luxemburger, so wie ich sie in meiner Schulzeit kannte, hatten immer Geld – aber keiner schien so richtig zu wissen, woher.

Auffällig war nur, dass die Mütter meiner Freunde und Freundinnen mindestens einmal im Monat nach Luxemburg fuhren. Sie mussten „zur Bank“ und wollten Schuhe kaufen. Meine Eltern fuhren immer in die nächste Kreisstadt, wenn sie „zur Bank“ mussten, und Schuhe gab es dort auch zu kaufen.

Erst Jahre später führte der Zoll Grenzkontrollen ein – noch heute erzählen meine Eltern die Geschichte einer Dame aus gutem Hause, die, nachdem sie vom Zoll angehalten wurde, ihre Pumps wegschmiss, sich ihre Handtasche unter den Arm presste und in den angrenzenden Wald flüchtete, wo Zollbeamte sie wieder einfingen. In der Handtasche waren 20.000 Euro Schwarzgeld. Sie wollte eben „zur Bank“. Und neue Schuhe hätte sie auch gebraucht.

Aber wenn ich ehrlich bin, war ich gar nicht oft in den Filmen in Originalfassung, und Rieslingpastete will man auch nicht jeden Tag essen. Bei „Jang“ war ich nie, und die Flüge vom Luxemburger Flughafen waren unerschwinglich. Wenn ich in Luxemburg war, dann meistens, um zu tanken und Zigaretten zu kaufen. Steuern sparen. Schurke ich.

 

Kolumne 125

12.11.2014

Martin Reichert Erwachsen

Pornografisierung der Schule

FRÜHER WAR NOCH WIRKLICH ALLES IN ORDNUNG, UNTENRUM

Aus gegebenem Anlass versuche ich mich an den Themenkomplex Sexualität und Schule zu erinnern. Zeitpunkt: achtziger Jahre. Also die Zeit, in der es dann wohl noch besser an Deutschlands Schulen war. Als noch nicht überall Werbung für Homosexualität gemacht wurde. Als Schüler noch nicht „gezwungen wurden, Homosexualität gut zu finden“, wie gerade der Osnabrücker Sozialwissenschaftsprofessor Manfred Spieker beklagte. Die guten alten Achtziger. Eine Zeit, in der von einer „Pornografisierung der Schule“, wie sie der Chef des baden-württenbergischen Philologenverbandes beklagt, noch keine Rede sein konnte.

Damals war zumindest in der rheinland-pfälzischen Provinz noch wirklich alles in Ordnung, untenrum. Wenn ein Schüler fragte, was er denn da für „einen Knochen“ zwischen den Beinen hatte, sagte der Lehrer: „Das ist kein Knochen, das ist Fleisch und Blut.“ Damit war alles geklärt. So war es auch, wenn man fragte, was es mit „Damenbinden“ auf sich hat. Die Antwort: „Frauen brauchen das, wenn sie ihre Tage haben.“ Alles klar.

Wenn mich nicht eine Schulfreundin unter dem Schwimmbadfön aufgeklärt hätte, wüsste ich bis heute nicht, wie das mit den Bienen und Blumen wirklich funktioniert.

Im weiteren Verlauf der Achtziger wurde es nicht besser. Obwohl aufgrund von Aids umfassende Aufklärung notgetan hätte. Es gab die obligatorische Banane im Bio-Unterricht. Aber damit hatte es sich dann auch. Von Homosexualität war nun wirklich keine Rede. Einmal erwähnte meine Englischlehrerin anlässlich einer Oscar-Wilde-Lektüre einen ehemaligen Schüler, von dem man höre, dass er eventuell homosexuell sei. Und sie könne sich wirklich nicht vorstellen, dass ausgerechnet dieser nette junge Mann „solche Neigungen“ haben könnte.

Nein, das konnte man sich nicht vorstellen. Und wenn ein hübscher junger Mann von der Autobahnbrücke gesprungen war, stand bloß wieder eine „Warum?“-Traueranzeigen in der Lokalzeitung. Ja, warum nur?

Stattdessen gab es Kussverbote auf dem Schulhof, sodass sogar die heterosexuellen Schüler gezwungen wurden, auf der Klappe zu knutschen, also in der Schultoilette.

Trotz aller fehlenden Propaganda, trotzdem mich der lange Arm der sogenannten Homosexuellen-Lobby anscheinend in der Südeifel nicht erreichen konnte, hatte ich dann viel, viel später mein Coming-out. Der Autobahnbrücke konnte ich gerade noch so entrinnen. Und auch der nächsten Rastplatztoilette, in der ich mir, unaufgeklärt, wie ich war, alles Mögliche hätte einhandeln können. Mit fünfzehn oder sechzehn.

Aus gegebenem Anlass erinnere ich mich an all diese Dinge. Weil ich die Debatte über die Bildungspläne in Deutschland einfach nur erbärmlich finde. Erbärmlich, weil hier wider besseres Wissen Kausalzusammenhänge umgedreht werden. Geht es doch offensichtlich nicht darum, Jugendliche zu Homosexuellen zu erziehen, sondern Homosexuelle in der Lebensphase zu schützen, in der sie am verletzlichsten sind. Nämlich dann, wenn sie Jugendliche sind. Muss man das wirklich erklären?

Kolumne 124

29.10.2014

Martin Reichert Erwachsen

Werdet nicht wie die Kinder

BESUCH AUS STUTTGART IM ERZIEHUNGSCAMP BERLIN-KREUZBERG

Normalerweise sind es die Kinder, die von den Erwachsenen gemaßregelt werden – aber bei meinem Neffen aus dem Schwabenland verhält es sich genau andersherum. Zu Besuch in Berlin bei seinem Onkel hat er einiges auszusetzen am neuen Standort. Mit meiner Wohnung fängt es schon an, denn die findet er irgendwie „scheiße“, während es „bei ihm“ viel besser sei. Außerdem würde hier geraucht – und das sei ja wohl deutlich zu riechen.

Beim Abendspaziergang in den nahe gelegenen Volkspark Hasenheide ist dann die Hauptstadt an sich dran: „OnkelMartin, warum wohnst du eigentlich in Berlin? Hier liegt doch überall Müll rum!“ In der Tat hatte mein Bruder die Familienkutsche ausgerechnet neben einer Art Müllinstallation geparkt – einem Stromkasten mit einem verrosteten Toaster darob, ergänzt durch gammeligen Hausrat und silberne Farbkleckse. Wie soll man das einem Kind erklären, das quasi auf dem Wertstoffhof groß geworden ist? Soll man eine Ausrede erfinden und behaupten, dass Berlin insgesamt als Wertstoffhof zu betrachten sei, weshalb es eben an jeder Ecke Wertstoff zu besichtigen gäbe? Bei ihm zu Hause sind die Mülleimer ABGESCHLOSSEN – allein schon, um die Nachbarn von ungebetenen müllpolizeilichen Untersuchungen abzuhalten.

In der Hasenheide dann auch noch überall Dealer – zum Glück weiß er gar nicht, was das ist. Die dort im Streichelzoo herumstehenden Kamele kommen erst mal ganz gut an, wenngleich sie ebenfalls als übelriechend eingestuft werden.

Später, in der Kreuzberger Oranienstraße, wird ein fliegender Händler belehrt: Sein Korb mit minderwertigen Backwaren war auf den Boden gefallen. „Das kannste jetzt nicht mehr verkaufen!“, mahnte mein Neffe, der gerade mal in die dritte Klasse geht. Doch natürlich – wo sind wir denn schließlich – sammelte der fliegende Händler seine Ware einfach vom Bürgersteig auf und füllte sie wieder in seinen Korb; nicht ohne wüst, aber unverständlich den strengen kleinen Jungen vom Stuttgarter Ordnungsamt zu beschimpfen. „Immerhin trug er dabei Handschuhe“, hub ich an, den Verkäufer zu verteidigen. Na ja.

Beim Verzehr einer Bio-Apfelsaftschorle vor einem von Schwulen und Lesben besuchten Café fand er dann allerdings seinen Meister, nämlich einen Verkäufer der Obdachlosenzeitung Motz.„Warum bist du denn ganz alleine? Hilft dir denn sonst keiner? Wo ist denn deine Familie?“, fragte er den jungen Mann. Der nun tatsächlich antwortete: „Meine Eltern? Die sind schon vor ewigen Zeiten abgehauen. Weil ich mich nicht benommen habe und nie gemacht habe, was sie sagten.“ Mein Bruder und meine Schwägerin nickten nun ausgesprochen verständnisvoll, während der Zeitungsverkäufer fortfuhr: „Wenn du nicht brav bist, dann endest du auch so wie ich. Dann stehste ganz alleine auf der Straße und musst Zeitungen verkaufen. Und musst Drogen nehmen.“

Das saß. Meinem Neffen hatte es schlicht und einfach die Sprache verschlagen. So viel schwarze Pädagogik wäre im Schwabenland nun wirklich undenkbar. So etwas gibt es nur in Berlin-Kreuzberg.

Kolumne 123

15.10.2014

Martin Reichert Erwachsen

Führerschein mit Anfang vierzig

KAUM ETWAS IST NÜCHTERNER ALS EIN GURKENSANDWICH – EGAL WIE VIEL MAN DAZU TRINKT

Waren Sie schon mal auf einer MPU-Party? Sie wissen gar nicht, was das ist? Ich wusste es auch nicht, bis ich neulich bei einem Freund in der Küche stand, um Gurkensandwiches für die zu erwartenden Gäste zu schmieren.

MPU, das steht für Medizinisch-Psychologische Untersuchung, im Volksmund auch als „Idiotentest“ bezeichnet. Menschen mit Diplom begutachten Menschen, die ihren Führerschein aufgrund von Drogen oder Alkohol oder verkehrswidrigem Verhalten verloren haben. Kommen alle drei Vergehen in einem Fall zusammen, ist es nicht leicht, den Führerschein wiederzubekommen. Es kann Jahre dauern und man muss unglaublich viel Geld an die Menschen mit den Diplomen zahlen.

Es ist eine Zwangspsychiatrisierung auf freiwilliger Basis. Man steht beruflich unter dem Zwang, seinen Führerschein zurückhaben zu müssen, und macht dann freiwillig alles mit, weil einem nichts anderes übrig bleibt.

Aber warum ausgerechnet Gurkensandwiches? Mit Anfang vierzig hatte er nun endlich seinen Führerschein zurück – und was ist nüchterner als ein Gurkensandwich? Ein Gurkensandwich würde jeden MPU-Gutachter besänftigen. Brot, Butter, Gurke.

Wenn da nur nicht all die Getränke gewesen wären, die im Folgenden bei der MPU-Party konsumiert wurden. Sekt, Weißwein, Wodka, Gin Tonic. Mitten in der Woche. Willkommen in der Suchtgemeinschaft. Nüchtern waren am Ende eben nur die Sandwiches, die ausschließlich gegessen wurden, um die Magenwände zu beruhigen.

Am nächsten Tag erinnerte ich mich dann wieder an unser Gespräch während des Sandwichschmierens. Als wir noch allein waren und nüchtern und uns gefragt hatten, wann wir uns eigentlich das letzte Mal nüchtern begegnet sind.

Wir erinnerten uns an lustige Verkehrsdelikte früherer Tage. Mit neun Leuten im Polo und als die Polizei ans Fenster klopfte, hatte er tatsächlich geantwortet: „Moment, ich telefoniere gerade.“ Oder zu dritt im Zweisitzercabrio – und er im Kofferraum. Gurkensandwiches hatte es auch früher schon mal gegeben, damals, als ich komplett pleite war und meinen Geburtstag ausfallen lassen wollte. Und er stattdessen eine Low-Budget-Feier organisiert hatte. Lange ist das schon her, viele Flaschen wurden damals geleert. Und seitdem.

Lustig, diese MPU-Party. Ein feiner Spaß, den Leuten mit den Diplomen und den Verboten ein Schnippchen zu schlagen, „entschuldigen Sie, ich telefoniere gerade“. Wenn da nur nicht noch diese andere Geschichte gewesen wäre, die er erzählt hatte. Bei den zahllosen MPU-Sitzungen wurde immer darüber gesprochen, dass übermäßiger Alkoholkonsum auf persönliche oder berufliche Probleme verweise. Und dass man, wenn man seinen Alkoholkonsum in den Griff bekommen will, womöglich seinen Freundeskreis verändern oder gar austauschen muss.

Darüber hatten wir uns unterhalten, als wir nüchtern Gurken hobelten. Ein Wunder, dass ich mich nach dieser Nacht überhaupt noch daran erinnern kann.