Kolumne 165

20.4.2017

Martin Reichert Herbstzeitlos

Wir kennen uns seit dem Kindergarten

DIE GEMEINSAME GESCHICHTE VON DEUTSCHEN UND DEUTSCHTÜRKEN ENDET NICHT MIT EINER ABSTIMMUNG

Tarkan war der Türke meiner Kindheit. Er war der einzige, und genau das war das Problem: Weil er im Kindergarten ganz allein war mit seinem „anders“ sein, hatte er sich instinktiv entschlossen, lieber der Unterdrücker als der Unterdrückte zu sein, weshalb er ein Gewaltregime in Gruppe 4a errichtete. Eines Tages kam seine Mutter zu Besuch, um für alle eine türkische Suppe zu kochen, mit Hülsenfrüchten. Sie schmeckte gut, und es war eine gute Idee des Kindergartens, Berührungsängste abzubauen durch kulturellen Austausch. Trotzdem hatten alle weiterhin Angst vor Tarkan dem Türken und seinen kleinen Fäusten. Ich auch.

In den Siebziger Jahren waren Türken in der rheinland-pfälzischen Provinz „Ausländer“, auf jeden Fall „Gastarbeiter“. Obwohl Tarkan genau wie ich in dem kleinen Krankenhaus der Kreisstadt geboren worden war. Später, in der Grundschule, gab es dann einen Jungen namens Mustafa, der mit Gewalt nur insofern zu tun hatte, als er von dem alkoholkranken Nachkriegslehrer geschlagen und an den Haaren gezogen wurde – als einziges Kind der Schule; mit dem Türken konnte man das anscheinend machen.

Die Muslime und die „Evangelen“ in der mehrheitlich katholischen Gegend wurden in einem gesonderten Raum in Glaubensdingen unterrichtet, in einer größeren Abstellkammer, immerhin mit Fenstern. Auf der rechten Seite des Raums hing ein Poster mit dem Abbild von Martin Luther, auf der linken Seite ein riesiges Plakat, das einen Mann mit Schnurrbart und extrem blauen Augen zeigte, den ich zunächst für einen Religionsführer hielt. Erst später wurde mir klar, dass es sich dabei um Atatürk handelte – und dass Minderheiten es in der Regel schwerer haben.

Selbstverständlich hatte es nicht ein Einziger der türkischstämmigen MitschülerInnen auf das Gymnasium geschafft, trotz Bildungsreform hatten sich die zum Teil unsichtbaren Barrieren, mit denen sich das Bürgertum abschottet, als stabil erwiesen. Über Jahre beschränkte sich nun mein Kontakt mit „Türken“ auf den „Döner­mann“ am Marktplatz der Kleinstadt; ganz so, als wäre ich in Sachsen aufgewachsen.

Erst sehr viel später – keineswegs an der Universität in der Provinz, sondern in Berlin, begegneten mir wahrhaftige „Abi­tur­türken“, die mir zunächst so exotisch erschienen wie die Männer in Kutten und Jeanskluft, die ich bei meinem ersten Istanbul-Besuch in einer Rockerkneipe sah: Trafen sich Türken etwa doch nicht ausschließlich in Kulturcafés mit Neonlicht?

Lange schon lebe ich nun in Kreuzberg-Neukölln, und nichts ist selbstverständlicher als kleine Kinder, die „Anne“ schreien oder Männer, die sich mit „Efendim“ am Telefon melden. Umso verwirrender finde ich nun, nach dem in der Tat unerfreulichen Ausgang des Referendums in der Türkei, die Forderung nach Abschiebung meiner deutschtürkischen MitbürgerInnen, auch aus liberalem Munde. Auch diejenigen meiner Nachbarn, die leider für Erdoğan gestimmt haben, bleiben meine Nachbarn. Wir haben eine gemeinsame Geschichte, und sie geht weiter. Gerne auch im Streit.

Kolumne 164

30.3.2017

Martin Reichert Herbstzeitlos

Himmlisch, das babylonische Unverständnis

DEM MENSCHENBILD KANN ES NUR ZUTRÄGLICH SEIN, WENN MAN DIE LANDESSPRACHE NICHT BEHERRSCHT

Oft wird derzeit gefragt, wo nur all der Hass herkommt. Und ich weiß, wo man suchen könnte. Zum Beispiel in einer beliebigen deutschen Ikea-Filiale an einem frühen Samstagnachmittag. Oder an Bord eines Billigfliegers mit 80 hypervitalen und hungrigen Reisenden. Ineinander verkeilte Kleinfamilien und schreiende Menschen in einer Metallröhre. An diesen Orten wird man ihn finden, den Hass; hier gedeiht sie prächtig, die Misantrophie.

Die Menschenliebe aber wird finden, wer an Orte reist, an denen er kein Wort versteht. Slowenien zum Beispiel ist so ein Ort. Nur zwei Millionen Menschen sprechen diese Sprache, so ist es kaum wahrscheinlich, dass man selbst auch nur einen Hauch von dem mitbekommt, was hier gesagt wird. Immer wenn ich dort bin, zusammen mit meinem slowenischen Lebensgefährten, bin ich der festen Überzeugung, dass in diesem kleinen Land zwischen Alpen und Adria ausschließlich freundliche, gebildete, unterhaltsame Menschen leben, die einander ausschließlich unterhaltsame, pointierte Geschichten erzählen. Nie würden sie hässliche Stereotype reproduzieren oder sich menschenfeindlich äußern.

Ob in der malerischen Altstadt Ljubljanas oder den engen Gassen des Hafenstädtchens Koper, überall nur Freude, schöner Götterfunken. Zärtliche Zischlaute und Worte des Lobes.

Mein Lebensgefährte wird nun nicht müde zu betonen, dass auch in seinem Heimatland jede Menge Unsinn dahergeredet wird, insbesondere vonseiten der eher ländlich geprägten Bevölkerung, die angeblich ungeheure Mengen an Blödsinn raushaut. Für mich ist es jedoch nichts weiter als eine angenehme soziale Klangtapete.

Auch mit meinem Schwiegervater verstehe ich mich ausgesprochen gut, kommunizieren wir doch hauptsächlich mit Händen und Füßen.

Nur einmal während meines jüngsten Aufenthalts zerriss das hauchdünne Gewebe aus freundlicher Zugewandtheit, das mich an diesem Ort umwebt. War da doch plötzlich dieses vertraute „Ja du hallo hier ist der Markus und ich bin hier gerade im Urlaub und sitze am Meer und wollte mich mal bei dir melden und fragen wie es dir geht mir geht es nämlich super nur das Zimmer ist scheiße aber das Essen ist billig“; ohne Punkt und Komma und ohne Rücksicht auf den Gesprächsteilnehmer am angefunkten Endgerät oder die Umwelt – aber mit zusätzlicher Powerbank, keine Chance, dass der Akku jemals alle werden könnte.

Man sitzt in einem kleinen Kaffee an der Adria. Die Sonne versinkt melodramatisch im Meer. Der Wein schmeckt, als entstamme er Gottes privatem Weinberg. Und dann der Markus aus Stuttgart.

Mag sein, dass sich die stiernackigen Herren einen Tisch weiter über Massenmord unterhalten – es stört einfach nicht, wenn man der Landessprache nicht mächtig ist. Aber der Markus, der Markus bringt mich wirklich um.

Im Flieger zurück fragt der Steward auf Italienisch nach den Getränkewünschen, und als ich auf Englisch bestelle, antwortet er auf Deutsch. So viel Verständigung kann man gerade noch ertragen.

Kolumne 163

9.3.2017

Martin Reichert Herbstzeitlos

Brunftbaden ist allezeit

IMMER MITTWOCHS IST IN MEINEM STADTBAD NACKTBADEN. DORT GEHT ES GESITTETER ZU ALS SONST

In meinem Berliner Lieblingsstadtbad ist immer was anderes los. Mal schwimmen nur Meerjungfrauen, mal nur Frauen an sich und unter sich. An Sonntagabenden ist Ro­mantikschwimmen mit Kerzenlicht, dann gibt es noch „Spaß- und Familenbaden“, Schulbetrieb, Vereinsschwimmen, Behinderten- und Seniorenschwimmen.

Und mittwochs ist immer Nacktbadetag. Abends um acht, wenn die anderen Bürger die Tagesschau gucken, fallen im Stadtbad Neukölln die letzten Hüllen. Schon ungefähr eine halbe Stunde vorher kündigt er sich an, der Bewusstseins- und Bekleidungswandel. Um 19.30 Uhr mag es noch leer sein im Becken, aber doch ziehen schon einzelne Herren ihre Bahnen, die Uhr an der Hallenwand stets im Auge behaltend. Ein Pärchen lagert in züchtigen Frotteebademänteln auf den Liegen am Beckenrande.

Aber dann, Punkt 20 Uhr, werden die ersten Badehosen aus dem Wasser geschleudert und die Frotteebademäntel fallen hinab. Hinein ins Nass! Zwei Amerikaner, die nicht mitbekommen haben, das hier heute Abend the german Freikörperkultur auf dem Programm steht, fliehen entsetzt. „Embarassing“ und gar nicht „awesome“. Stattdessen klappt nun ein ums andere mal die Flügeltür. Herren in allen Breiten betreten die Halle, das Handtuch noch um die Hüfte geschwungen. Die Handtücher werden abgelegt, dann steigen sie über die breite Treppe hinab ins Bad. Es hat durchaus eine Anmut, wie die Menschen hier ungeniert ihrer Körperlichkeit frönen – auch wenn sich für den ein oder anderen ungewohnte anatomische Einblicke bieten, folgt man einem anderen Herrn hintendrein beim Brustschwimmen.

Das Stadtbad Neukölln wurde zwischen 1912 und 1914 gebaut, allerfeinste Belle Époque, und es fällt gar nicht schwer, hier die Zeit zu vergessen. Man kann sich zum Beispiel in einer Szene von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“ wähnen, in der der Buchhalter Johannes Pinneberg, Verkäufer in einem Kaufhaus, von seinem eleganten Kollegen Joachim Heilbutt mit zu einem Treffen seines Freikörperkulturvereins genommen wird – in ein Berliner Schwimmbad. Der Roman spielt Anfang der dreißiger Jahre. Pinneberg traut sich nicht, sich auszuziehen – ausgerechnet an dem Abend, an dem seine Frau entbindet. Und wenig später schon wird Heilbutt ob seiner Mitgliedschaft in dem problematischen Vereine entlassen.

Dabei ist nun wirklich so gar nichts Frivoles an dieser nudistischen Schwimmerei, im Gegenteil geht es betont züchtig und asexuell zu, vergleichbar der Atmosphäre in einer gemischten Sauna, in der schon die Andeutung eines Halbständers als undenkbar gilt.

Wesentlich lustbetonter geht es da zu, wenn konventionell gebadet wird – und ich spreche hier nicht vom Romantikschwimmen. Auch ohne Kerzen fühlen sich junge heterosexuelle Paare ermutigt, im Nichtschwimmerbereich aneinander herumzuknabbern. Es wird geschubbert und geschmiegt, dass einen das Tragen einer Chlorbrille zum Voyeur macht. Aber was soll’s: Wenn nun auch noch Brunftbaden eingeführt würde, hätte man bald gar keinen Platz zum Bahnenziehen.

Kolumne 162

26.1.2017

Martin Reichert Herbstzeitlos

Sei jedem Abschied voraus

EIN CAFÉ IN TRIEST, EIN KALTER WINTERWIND AUS DEN ALPEN: DER ABEND, AN DEM DONALD TRUMP PRÄSIDENT WURDE

Die berühmten Triester Straßenlaternen mit ihren geschwungenen Bögen, an denen gläserne Leuchtkugeln aufgehängt sind, schwanken bedrohlich im Wind. Wenn es nur Wind wäre, der an diesem Tag in Triest, der italienischen Hafenstadt, weht. Es ist der Winterwind Bora, ein kalter, trockener Fallwind aus Nordosten, der plötzlich von den Julischen und Karnischen Alpen herab starke Böen auf das offene Meer bläst.

In der Bucht von Triest kulminiert die Bora, sogar in der Stadt kann sie Geschwindigkeiten von über einhundert Stundenkilometern erreichen; die Bora kann katastrophale Auswirkungen haben. Draußen, auf den Straßen Istriens, kann sie Lastkraftwagen einfach umwerfen. Und das tut sie auch, sowohl in Italien als auch in Slowenien und Kroatien.

An diesem Tag wird Donald Trump in Washington ins Amt eingeführt. Im slowenischen Radio sagt eine zugeschaltete Zuhörerin sinngemäß, dass sie es satt hat, dass immer wieder über „Melania“ berichtet wird; „sie gibt einen Scheißdreck auf Slowenien, sie ist weggegangen“.

Es ist schon dunkel, doch an der Piazza Unità werden die Bauten aus der Zeit der Donaumo­narchie angestrahlt, dass es eine Pracht ist. In das Pflaster auf dem großen Platz, der direkt an das Meer grenzt, sind kleine blaue Leuchtelemente eingelassen. Triest, das war einmal die Kapitale des Österreichischen Küstenlandes, der Hafen der Habsburger. Kriegsschiffe lagen hier vor Anker und die Handelsmarine, von hier aus ging Elisabeth von Österreich, Sisi, auf Mittelmeerkreuzfahrt mit ihrer dampfgetriebenen Jacht, nachdem sie zuvor im Schloss Miramare genächtigt hatte, einem weißen Kleinod auf den Klippen der Bucht von Triest.

Im Caffè degli Specchi an der Piazza Unità sind die Kronleuchter in Betrieb, eröffnet wurde es im Jahr 1839. „Torta Linza“ ist in der golden ausgeleuchteten Vitrine aufgebahrt, und „Torta Sacher“, Schlagobers gehört dazu. Gebäck und Konfekt und Spezereien. Wer einen Aperol Spritz bestellt, in der Region keine Mode sondern Tradition, bekommt auch ein kleines Ta­blett mit Kanapees gereicht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das gesamte Gebäude an der Piazza Unità als Quartier der US-amerikanischen und britischen Besatzungsmächte gedient, die von 1947 bis 1954 auch den Bestand des „Freien Territoriums Triest“ sicherten. Später wurde die Stadt schließlich Italien zugeschlagen. Ihre Bedeutung hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon verloren, die Donaumonarchie war längst zerfallen. Der Faschismus, in Triest blühte er besonders gut, hatte die halbe Welt in Schutt und Asche gelegt. Doch nun kam das „amerikanische Jahrhundert“, die Pax Americana. Gleich nebenan vom Eisernen Vorhang, an der Grenze zu Jugoslawien.

Das Gestühl im Caffè degli Specchi ist mit rotem Samt bezogen, Palmwedel federn, Stuck prunkt. Rainer Maria Rilke – „Sei jedem Abschied voraus!“ – verkehrte hier einst, auch James Joyce. Und wenn nicht Sade im Hintergrund säuseln würde, Ikone des späten 20. Jahrhunderts, könnte man für einen Moment vergessen, dass wir das Jahr 2017 schreiben. So spät schon.

Kolumne 161

5.1.2017

Martin Reichert Herbstzeitlos

Die Discokugel steht still

WENN FEIERN NICHT MEHR HILFT. EINE ERINNERUNG AN DEN WEIHNACHTSMARKT VON GESTERN

Feiern war immer irgendwie die Antwort gewesen. Und heute wirkt das manchmal wie ein Nachhall aus den Neunzigern; an das, was in den nuller Jahren war, kann ich mich auch schlechter erinnern. Feiern als Antwort, das hatte also bedeutet, auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zu gehen, nach der Wiedereröffnung. Einen ganzen Tag lang war er geschlossen gewesen nach dem Attentat, für Berliner Verhältnisse war das ja schon ein Ausbund an Bedachtsamkeit.

Die Idee war also: jetzt erst recht, da gehn wa hin, da trinken wir fiesen Glühwein und essen eine minderwertige Bratwurst; wenn wir an den Alexanderplatz gegangen wären, Deutschlands brutalsten Weihnachtsmarkt, räudig und rau, wären wir auch noch Karussell gefahren, damit uns schön schlecht geworden wäre. Am verabredeten Treffpunkt, vor dem Kino Zoo-Palast, stand ich wartend zunächst.

Im Zoo-Palast gab es noch in den Neunzigern eine Laser-Show, über die man lachte, weil sie aus den Achtzigern war. Nun standen dort unzählige Kerzen, solche, die man auf Gräber stellt. Dazwischen Blumen gelegt. Ein paar Meter weiter, auf der anderen Straßenseite, war es passiert.

Die Ü-Wagen der Weltpresse stehen noch überall herum, Reporter befragen Passanten, holen O-Töne ein. Muslime singen für den Frieden, eine Kamera fängt das ein. Vor dem Zoo-Palast küsst sich ein Paar, ein Mann und eine Frau. Es könnte eine symbolische Liebeshandlung sein, es wird ihr auch Beachtung geschenkt von den Passanten; aber es ist ganz alltäglich, er hat sie zur Arbeit gebracht, sie muss ins Kino, die Abendschicht. Er winkt hinterher. Ein Kloß sitzt im Hals. Der Kuss, die Blumen, die Kerzen.

Da kommen die anderen, die schwule Gang. Der harte Kern. Was auch passiert. Nicht totzukriegen. Ü40, Hyaluron, Hendrick’s Gin. „Yalla?“

Auf der anderen Seite der Straße noch mehr Kerzen. Vor den Ständen in der Gasse, in der es passiert ist, wartet niemand. Die Würste warten, sie sind halb verkohlt, eingeschrumpelt, „2 Euro und 50 Cent“, sagt die Verkäuferin. „Senf dazu?“ Vorgestern sind fünf ihrer Kol­legen hier ums Leben gekommen.

Der Glühwein wird in dickwandigen Gläsern serviert, es riecht nach heißem Fett und nach Zucker. Noch mehr Menschen hier, die erst recht gekommen sind und Kunstpelz an der Anorakkapuze tragen. Sie essen die fettigen Reibekuchen und trinken das zuckrige Zeug, das Trost spenden könnte, wenn man wirklich trauern würde.

„Von hier aus hätte man einen Logenplatz gehabt“, sagt einer, „so richtig viel Platz zum Ausweichen hätte man hier aber nicht gehabt,“ sagt ein anderer. Es wird noch ein Glühwein bestellt, erst recht.

Der Weihnachtsmarkt füllt sich allmählich, doch die Gasse, in der es passiert ist, bleibt leer. Der Glühwein, er schmeckt heute nicht, als tränke man erhitzten Multivitaminsaft. Es will nicht leuchten hier heute Abend, die unermüdlich sich drehende Discokugel des Lebens steht für einen Moment still.

Alle in der Runde wissen: Das ist keine gute Zeit. Für uns schon gar nicht.

 

Kolumne 160

15.12.2016

Martin Reichert Herbstzeitlos

An einem Vormittag in Tanger

DIE REGIERUNGSTRUPPEN HABEN ALEPPO EINGENOMMEN. IN MAROKKO GEHT ALLES SEINEN GEWOHNTEN GANG

Ein deutscher Schäferhund starrt vom Dach nebenan herüber, ausgerechnet hier, über den Dächern der Medina von Tanger, Marokko. Die Sonne scheint warm unter Wolken hervor, die von Europa hergezogen sind. Die Fähre aus Spanien legt an, sie hat nur dreißig Minuten gebraucht. Umgekehrt kann die Reise das Leben kosten.

Vor fünf Jahren war ich zuletzt in Tanger, die „Arabellion“ nahm ihren Lauf. Gestern kam die Nachricht, dass die Regierungstruppen Aleppo eingenommen haben. Nur in Marokko geht alles seinen gewohnten Gang, der König ist in seinem Palast. In seinem Land drehen sich die neuen Windräder, die Solarkollektorenfelder werden größer. Im Supermarkt gibt es keine Plastiktüten mehr, der Umwelt zuliebe – und das Flughafengebäude darf man nicht mehr ohne Sicherheitskontrolle betreten.

Am Stadtstrand wurde „aufgeräumt“, dort, wo sich einst Club an Bar reihte, auch solche Bars, die der Animation dienten, ist nun alles planiert. Die Cor­niche von Tanger wird aufgemöbelt, eine große neue Marina wurde angelegt. Und wem gehört nun wohl das große Hotel, das sich einst im Besitz von einem der Söhne Gadaffis befand?

Das Haus, das wir mit Freunden gemietet haben, sieht so aus, wie sich ein reicher Europäer ein Haus in der Altstadt von Tanger vorstellt; es gehört einem Franzosen aus Paris. Es ist so ungeheuer geschmackvoll-minimalistisch ausstaffiert, inklusive gewisser Metalldetails, die sich leitmotivisch durch das Anwesen ziehen und selbstverständlich aus regionaler Produktion stammen, dass sich Younis nur die Augen reiben konnte, als er es gestern zum ersten Mal sah. Er stammt aus Tanger, kennt hier jeden Winkel und jede Villa, die es zu vermieten gibt. Aber das hier ist reinste Parallelwelt.

Gestern sind wir mit Younis an den Atlantik gefahren – und er hat uns gefragt, ob wir einen touristischen oder einen einheimischen Strand besuchen wollen. Selbstverständlich wollten wir den „echten“ Strand, also den, zu dem die Marokkaner gehen. Sie gehen allerdings nicht dorthin, sie fahren. Auf dem weiten Sandstrand überall Reifenspuren, junge Männer zirkeln dort mit Quads und anderem lärmenden Gerät. Im Strandcafé hat man zuvorderst einen guten Blick auf die geparkten Autos und dann erst auf den wild schäumenden Atlantik, doch immerhin verdecken sie den Müll und die weggeworfenen Kühlschränke, die die Felsen zieren.

Im Restaurant in der Medina sitzen wir und essen Tahine, der Wirt des Cafés von nebenan rennt los, um bettelnde Straßenjungs mit dem Stock zu verprügeln. Einer von ihnen humpelt, er trägt einen alten Norwegerpullover mit Hirschmotiven, schreit laut auf, und keiner schaut hin.

Das Dach vorne links ist mit einer großen, stabilen Werbeplane abgedeckt. Sie zeigt eine H&M-Werbung, die eine Jacke für 69,99 Euro anpreist und nun als billige Isolierung dient. Eine Fähre legt ab, in Richtung Europa. Sie wird nur dreißig Minuten brauchen, dann sind die Fahrgäste mit den richtigen Pässen sicher zurück. So wie wir in zwei Tagen, wenn wir in unser Flugzeug steigen.

Kolumne 159

24.11.2016

Martin Reichert Herbstzeitlos

Zurück ins Psycho-Stahlbad

ALLE FORTSCHRITTE BEIM SCHUTZ HOMOSEXUELLER JUGENDLICHER WILL DIE AFD WIEDER KASSIEREN

Homosexuelle Normalbiografie geht traditionell so: Jungem Menschen schwant, dass er irgendwie anders ist als die Anderen. Er versucht krampfhaft, so wie die Anderen zu sein, was in der Regel nicht gelingt. Nach Quälerei von außen (oft merken die Anderen das mit dem Anderssein ja viel schneller) und von innen (Schuld und Scham) kommt das „Coming-out“ oder die Selbsttötung (die Suizidalität homosexueller Jugendlicher ist fünfmal so hoch wie die anderer Jugendlicher). Überlebt der Homosexuelle dieses Psycho-Stahlbad, so ist er – rundum durchtraumatisiert – frei, den Rest seines Lebens zu genießen.

So war das früher und ist es oft heute noch – und so soll es auch bleiben, wenn es nach der AfD geht. Oder wieder werden, schließlich hat es ja seit 1968 durchaus Fortschritte gegeben. In den letzten zehn Jahren auch die verstärkte Bestrebung, Kinder und Jugendliche in der Schule darüber aufzuklären, dass es neben Heterosexualität auch andere Spielarten gibt. Mit dem ausdrücklichen Ziel, die Selbsttötungsrate homosexueller Jugendlicher zu senken.

Die AfD hat da anderes im Sinn. In einem „präventiv“ gemeinten „Positionspapier“ zum Sexualkundeunterricht soll nun „die Ehe zwischen Mann und Frau als primäres Lebensziel“ vermittelt werden – als wäre das je anders gewesen in den Schulzimmern Deutschlands und der Welt. Nun heißt es in der sogenannten Magdeburger Erklärung zu Frühsexualisierung wie folgt: „Wir wenden uns dagegen, dass unsere Kinder in Schule und Kita mit scham- und persönlichkeitsverletzenden Inhalten in Wort, Bild und Ton konfrontiert werden.“ Da ist es wieder, das Horrorszenario der neuen Rechten: Unschuldige Kinder sollen mithilfe von Dildos und Propagandavideos in die Homosexualität gezwungen werden.

Es ist eine wirklich perfide Verdrehung des Anliegens, Kinder schützen zu wollen. Der Versuch, auch der queeren Minderheit der Kinder – pro Klasse sind es vielleicht zwei oder drei – ein gelungenes Leben zu ermöglichen, ihnen schreckliche Verletzungen zu ersparen, wird umgedeutet in den Versuch dieser Minderheit, der Mehrheit einen Schaden zuzufügen beziehungsweise diese „umzuerziehen“.

Meine eigenen Sexualerziehung, es begab sich in den Siebzigern in einer ländlich-katholischen Gegend, bestand darin, dass mir eine Schulfreundin unter dem Föhn im Schwimmbad zuschrie, dass der Mann der Frau sein Ding unten reinsteckt. Ähnlich aufklärend waren die Informationen, die man mir über Homosexualität zukommen ließ, und ich kann insgesamt nur sagen, dass dieser Weg, den ich gehen musste, von einer Steinigkeit war, die ich, hätte ich Kinder, diesen unbedingt würde ersparen wollen.

Ich habe es überlebt, aber ich kann allen Eltern nur raten, sich im Interesse ihrer Kinder gegen diese Politik zu stellen. Die AfD kämpft dafür, dass Ihr Kind unglücklich wird, wenn es eine andere sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität hat. Dafür, dass Kinder, die anders sind, es weiterhin besonders schwer haben. Und das von früh bis spät – während Sie vielleicht noch gar nicht wissen, wie es um das Begehren Ihres Kindes bestellt ist.

Kolumne 158

3.11.2016

Martin Reichert Herbstzeitlos

Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe

NICHT SCHLIMM, WENN SICH BEWEGUNGSEINGESCHRÄNKTE DEUTSCHE FRAUEN AUSSEREUROPÄISCHEN TANZTECHNIKEN ZUWENDEN

Irgendwann in den achtziger Jahren wurde es in Deutschlands alternativen und auch frauenbewegten Szenen von Berlin-Kreuzberg bis Bielefeld Mode, dem orientalischen Bauchtanz zu frönen. Weil die Ausübung dieses recht viele Muskelgruppen aktivierenden Tanzes – auch solchen, deren Existenz man schon vergessen hatte – als sinnliche Methode der Geburtsvorbereitung galt.

Dreißig Jahre später gibt es diese Bauchtanzgruppen noch immer, und so begab es sich, dass ich in eine Aufführung einer solchen geriet, mitten in Berlin.

Es wäre nun sehr einfach, sich über eine solche Aufführung lustig zu machen: Zwanzig nunmehr postklimakterische deutsche Frauen – das Personal der Gruppen ist fast das gleiche wie vor dreißig Jahren – schwingen die Hüften zu orientalischen Weisen. Überall glitzert und leuchtet, was die Stoffabteilung von Karstadt hergegeben hat, und die Choreografie ist mitunter hölzern wie deutsche Eiche. Selbstverständlich versagte auch die (ja klar, von einem Mann) verantwortete Technik auf voller Linie. Und immer die Angst, dass der Saal jede Minute von einer studentischen Kampfgruppe gestürmt werden könnte, die zur Abwendung von weiteren Exzessen kultureller Aneignung auch vor dem Einsatz von Buttersäure nicht zurückschrecken würde.

So will man ja seinen Sonntagabend auch nicht verbringen. Und so weit kam es dann nicht, es wurde ganz anders. Es war nämlich nicht möglich, sich dem Charme dieser Veranstaltung zu entziehen, die – ähnlich einer Schultheateraufführung – Pflichtprogramm für sämtliche Verwandte, Kollegen und Freunde zu sein schien; das aber im großen Stil: voller Saal, zwei Stunden strammes Programm. Keiner darf raus. Doch je länger man zuschaute, desto mehr Details an den wahrscheinlich selbst geschneiderten Kostümen konnte man erkennen und wertschätzen. Je länger man zuschaute, desto mehr Sympathien konnte man für die Protagonistinnen entwickeln, von denen einige hier gewiss ihren persönlichen Gloria-Gaynor-Moment hatten: „I am what I am / And what I am needs no excuses.“ Hier tanzten Damen mit Grandezza, die auf die siebzig zugehen, und auch solche, die deutlich mehr wiegen als Heidi Klum. Nein, es kann eigentlich nichts Verwerfliches daran sein, wenn sich bewegungseingeschränkte deutsche Frauen außereuropäischen Tanztechniken zuwenden.

War es die Apfelschorle oder die Musikauswahl – wussten Sie, dass es eine Kirmestechno-Version von „Spiel mir das Lied vom Tod“ gibt? – oder doch eher die Großzügigkeit im Saal, die Bereitschaft über Mängel hinwegzusehen und vordergründig Lachhaftes zu beklatschen, die mir am Ende des Abends ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte, das ich mit nach Hause nehmen konnte.

Den besten Bauchtanz ever habe ich übrigens mal in Istanbul gesehen, in einer Schwulenbar (ja klar, von einem Mann verantwortet). Aber bei der nächsten Aufführung der Bauchtanzgruppe soll auch Mustafa wieder dabei sein, so hieß es gerüchteweise in der Pause. Auch das werde ich mir nicht entgehen lassen.

 

Kolumne 157

13.10.2016

Martin Reichert Herbstzeitlos

Alles Gute zum Coming Out Day

IN RUMÄNIEN FLOGEN WIR NACHTS AUS DER WOHNUNG. IN DEUTSCHLAND EXPLODIERTE DAS WOHNZIMMER

Wenn es in Filmen um Homosexualität geht, dann dreht sich entweder alles um das Coming-out, oder der/die Homosexuelle ist am Ende tot. Wie langweilig. Allerdings dreht sich bei heterosexuellen Filmen auch immer alles um eine Achse: Boy meets girl. Gähn.

Könnte man denken. Aber so wie in der Uraltnummer „Boy meets girl“ immer noch verdammt viel Musik steckt („My First Lady“, „Bridget Jones Baby“, sieben Milliarden Menschen), hat auch das Coming-out immer noch Relevanz, jeden Tag: Das „Herauskommen“, das Sichzeigen, das „Sichbekennen“ bedeutet einerseits Selbstwerdung und andererseits gesellschaftliche Konfrontation.

Gestern wurde nun der internationale Coming Out Day gefeiert, Anlass auch für manche, wieder einmal genervt die Augen zu rollen: Was müssen sie uns immer belästigen mit ihren „Privatangelegenheiten“ und Schweinereien.

Diese Zumutungen des Andersseins. Aber es lässt sich nun einmal nicht vermeiden: Heterosexuelle müssen ihre Umwelt nicht über ihre sexuelle Orientierung unterrichten, weil sie ganz einfach selbstverständlich ist. Heterosexualität gilt auch nicht als anstößig, obwohl gerade in diesen Kreisen reihenweise ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt wird und das Ergebnis zügelloser Intimitäten neun Monate später plärrend im Deutsche-Bahn-Großraumwagen unterwegs ist.

Mein eigenes Coming-out fand in einer Zeit statt, in der große Hoffnung bestand, dass wirklich alles besser wird. Mitte der neunziger Jahre war die Zeit des großen Aidssterbens vorbei, die Weltreligionen waren etwas, wovon man glaubte, man würde sich in Zukunft nicht groß damit beschäftigen müssen, und Klaus Wowereit stand schon in den Startlöchern, um der erste offen schwule Spitzenpolitiker Deutschlands zu werden.

Und doch gab es Ungleichzeitigkeiten. Mit meinem ersten Boyfriend, einem Siebenbürger Sachsen, der gerade aus Rumänien in Berlin angekommen war, begaben wir uns auf Coming-out-Reise zu unseren Familien. In Rumänien flogen wir mitten in der Nacht aus der Wohnung der Mutter („Ich kann das nicht“), bei mir zu Hause explodierte im übertragenen Sinne das Wohnzimmer, für meine Eltern brach eine Welt zusammen. Es war für alle Beteiligten ein schmerzhafter, langwieriger Prozess.

In dieser Zeit bin ich gewachsen, so wie meine Eltern über sich hinausgewachsen sind – denn auch sie mussten ja ihre Ängste überwinden. Was habe ich für ein Glück gehabt: Allein in meinem persönlichen Umfeld gibt es so viele schwule Männer, die noch immer große Schwierigkeiten mit ihren Familien haben. Die nicht über ihre Liebe sprechen können, die immer wieder bedrängt werden, wann sie denn nun endlich (eine Frau) heiraten. Die ihre sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz lieber verbergen.

Am Coming Out Day daher ein Dank an meine Familie, meine Freunde und KollegInnen, die mir allzeit das Gefühl vermitteln, auch nach meinem Coming-out ein willkommener, liebenswürdiger Mensch zu sein. Ihr seid toll.

 

Kolumne 156

22.9.2016

Martin Reichert Herbstzeitlos

Pflegeleichter als das Universum

VIRTUAL REALITY MADE IN SWEDEN: IN LONDON BRINGT IKEA DEN MENSCHEN DAS KOCHEN BEI

Um die Mittagszeit herum verlässt der Londoner das Büro, um sich bei „Sainsburys“ oder „Tesco“ in Plastik eingeschweißtes Essen zu kaufen. Die Leute kochen einfach nicht mehr genug – so sorgt sich zumindest der Küchen- und Lebensmittelhändler (Köttbullar) Ikea.

Weil das nicht gut sein kann für die Menschheit, hat er gerade im Londoner District Shoreditch ein Pop-up-DIY Restaurant namens The Dining Club eröffnet. Zwischen den Bahnhöfen Liverpoolstreet, wo der Broker seinen in schmale Designeranzüge gequetschten Gymkörper in die Untergrundbahn schwingt, und Oldstreet, wo der Hipster mit Bart als Agent des Kapitalismus die Mieten hochtreibt, wird nun dank Ikea endlich mal schön gemeinsam gekocht. Mit Freund*innen und unter Anleitung eines schwedischen Sternekochs. Kostenlos, so man es rechtzeitig geschafft hat, einen der raren Plätze online zu ergattern. Und gesund, Fisch gibt es und Gemüse und keine bösen Köttbulllar.

Noch mehr Klischees gefällig? Die Leute, die dort im Pop-up-Store sitzen und Lachs mit Erbsen essen, sehen tatsächlich genauso aus wie im neuen Ikea-Katalog. Polysexuelle, binationale Paare mit Mehrfachmigrationshintergrund und Uniqlo-Outfit die vor lauter Yoga keine Rückenlehnen mehr brauchen, um sich zu entspannen. Ein Blick durch das Schaufenster wirkt wie eine Hommage an die Ära des Livefernsehens in den 50er Jahren; nur, dass man hier offensichtlich Leute aus der Nachbarschaft gecastet hat.

Erschreckend, aber am Ende ist es dann wie mit den Servietten und Kerzen, die man im Korb hat, obwohl man eigentlich gar nichts kaufen wollte: Ich gehe rein in den Lifestyle-Terrorladen, als unrasierter homosexueller First-Adopter selbstverständlich hochwillkommen. Sogleich riecht es wie im Ikea-Abhollager, und dort hinten links, zwischen unauffällig aufgestapelten Keramikschüsselchen und einer Demo-Version der kleinsten Küche der Welt, kann man also doch Köttbullar erwerben, fast schon tröstlicher Trash. Aber warum genau bin ich noch mal hier, frage ich mich, als ich aus Versehen fast in ein quietschbuntes Baiser aus Plastik beiße, die hier „Meringue“ heißen.

Durch Zufall gerate ich in den Kernbereich der ganzen Veranstaltung, einen Sperrholzraum: Hier kann man die Beta-Version der Ikea-Zukunft testen, das Virtual-Reality-Programm der Schwedenpopper: Du gibst uns alle deine Daten, wir verkaufen dir, was du brauchst! Schon recht bald werden wir alle diese Brillen aufhaben und Sticks in den Händen halten, während wir in unseren exakt simulierten eigenen vier Wänden shoppen. Erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnt, in einer virtuellen Realität Köttbullar auf eine Induktionsherdplatte zu schmeißen und Schubladen zu öffnen – sich mithilfe der Gerätschaften in der virtuellen Welt zu bewegen.

Die in der Beta-Version noch nicht ganz fertig ist: Blickt man, Video-Taucherbrille auf dem Kopf, aus dem Ikea- Küchenfenster, sieht man nichts als einen unendlichen, weiß gekachelten Fußboden. Auch nicht tröstlicher als das Universum, wenn auch pflegeleichter.