Kolumne 145

28.10.2015

Martin Reichert Erwachsen

Now Im only falling apart

KARAOKE IST ERNST UND NICHT EINFACH NUR SO UND WEGEN EGAL

Haben Sie sich an einem dunklen Vorwinterabend schon mal die Frage gestellt, welche Songs unbedingt auf Ihre Playlist gehören sollten, wenn Sie eine Karaoke-Bar aufsuchen?

Sie waren noch nie in einer Karaoke-Bar? Ich gestern auch zum ersten Mal, der dunkle Vorwinterabend hatte damit zu tun. Einfach raus aus der Bude und rein in die Stadt, auch und erst recht an einem Montag. „Total Eclipse of the Heart“ von Bonnie Tyler wollten wir singen und „I am what I am“ von Gloria Gaynor, unbedingt und jetzt und wegen – egal.

Mein Freund und ich quetschten uns in eine der vielen, engen Kabinen, in denen bereits kleine Grüppchen zusammenhockten. Es gibt da so eine Hemmung, die Tür zu öffnen: Man will nicht stören, ist ein Eindringling. Ein Fremder. Zwei Jungs singen ein Lied von Coldplay, eine junge Frau begrüßt uns in makellosem Englisch.

Später wird sie erzählen, dass sie gerade ihre erste Therapie hinter sich hat, glaubt, nicht singen zu können. Und glaubt, dass ihr Englisch ganz furchtbar ist. Und später stellt sich heraus, dass sich das Grüppchen gar nicht kennt. Fremde in einer Box, die singen, sich dabei zum Horst machen und anders als im richtigen Leben warmen Applaus dafür bekommen. Amateure. „Once upon a time I was falling in Love. Now Im only falling apart“ grölen wir in die Mikrofone, ein cheesy Refrain, bei dem ich immer leicht hysterische Lachanfälle bekomme.

In einer anderen Box sitzt eine Frau, die aussieht wie die junge Hillary Clinton. Sie singt „These Boots are made for Walking“ mit dem Timbre einer viel Sport treibenden Oberschülerin, bevor sie geht. Als Nächstes ist eine Frau um die fünfzig dran, die irgendwann in ihrem Leben beschlossen hatte, dass auch ihr Körper von nun an der einer Frau sein soll – und darf. Sie singt traurige Liebeslieder, mit kratziger Stimme. Beugt sich vor, um den Songtext auf dem Monitor besser erkennen zu können. In ihrem langen Kleid bleibt sie sitzen auf der Bank in der winzigen Box mit der schlechten Luft, weil geraucht wird.

Ein junger Mann erhebt sich und singt ein Lied von Usher – er ist so gut, dass man gleich denkt: Der gehört hier gar nicht hin. Und nach zwei Minuten geht die Tür der Box auf, ein Freund von ihm steht aufgelöst dort und ruft: „Du sollst auf der großen Bühne singen!“ Das Talent mit dem Schmelz in der Stimme lässt das Mikrofon liegen und eilt davon, als ob er zur Royal Albert Hall müsse und nicht auf die kleine Bühne neben dem Tresen. Es ist ernst und nicht einfach nur so und wegen egal. Hier also kommen sie her, all die Talente und auch die Verhinderten, die später von Dieter Bohlen gedemütigt werden.

Nun waren mein Freund und ich allein mit der Frau, die sich erkämpfen musste, das zu sein, was sie ist. Und wir fragten sie, ob sie nicht Lust hätte, mit uns zusammen Gloria Gaynor zu singen, „Life’s not worth a damn / till you can shout out / I am what I am“. Ein eigentlich totgenudelter Musicalsong kann in bestimmten Situationen wieder zu der Hymne werden, die er einst war. Wenn er von einander fremden Amateuren in einer engen Kiste gesungen wird, die doch etwas verbindet.

Kolumne 144

30.9.2015

Martin Reichert Erwachsen

Am Rand der Wiege tobt der Wahn

WIE LEBT ES SICH ZWISCHEN PLÜSCHTIEREN, HOLZSPIELZEUG UND ANGEKNABBERTEN KEKSEN?

Wie schlagen sich eigentlich Heteros in Mitteleuropa durchs Leben – unter dieser informellen Fragestellung absolvierten mein Freund und ich in den letzten beiden Wochen jene Zeit des Jahres, die gewöhnlich als Urlaub bezeichnet wird. Anstatt in Bettenburgen zu logieren, waren wir „embedded“ in Prag, Wien und Ljubljana – eingebettet in Kleinfamilien, die uns freundlicherweise einen Schlafplatz zur Verfügung gestellt hatten.

In Prag, der ersten Station der Reise, wohnten wir bei einem Architektenpaar mit zwei Kindern, die sich angesichts der allgegenwärtigen Wucht juvenilen Daseinsdrangs entschlossen hatten, auf eine erkennbare Form von Inneneinrichtung zugunsten einer permanenten Kita-Atmosphäre zu verzichten. Wir schliefen und saßen also zwischen Plüschtieren, Holzspielzeug und angeknabberten Keksen. Der Drang befiel mich, mit einer Holz­eisenbahn zu spielen und dabei Brumm-brumm-Geräusche von mir zu geben, doch stattdessen sorgten wir lieber für ein warmes Abendessen. Wann hätten die beiden Berufstätigen dafür die Zeit finden können, nachdem sie bis zum späten Abend mit Shuttle-Diensten für die Kids beschäftigt waren. Sport, Musizieren, Freunde in anderen Stadteilen besuchen. Nach den Spaghetti und zwei Litern Rotwein fielen die beiden von einer Sekunde zur anderen in ein verständliches Koma, mit letzter Kraft den Satz herauspressend, dass wir morgen ganz bestimmt zusammen ausgehen würden. Menschen in Geiselhaft.

In Wien trafen wir auf ein Free­lancer-Paar, das mit der Erstgeborenen in einer Baustelle wohnte. Während die Dame des Hauses in den Trümmern wandelte, die schreiende Zweijährige auf dem linken Arm balancierend, in der rechten den Laptop haltend, auf dem sie viel später, also mitten in der Nacht, an ihrer Doktorarbeit schreiben würde, fragte sie uns mit dem größtmöglichen Ernst, wie es denn bei UNS BEIDEN mit Kindern aussähe, und mir fiel daraufhin nur ein, zu antworten, dass bei mir mit 42 die biologische Uhr wohl abgelaufen sein dürfte. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. Menschen in Extremsituationen können nicht mehr klar denken.

Schließlich, in Ljubljana, schliefen wir wieder im eigenen Bett, in der Wohnung meines Freundes. Doch die Heteros kamen nun zu uns. Ein befreundeter Familienvater wollte uns eigentlich nur mal so zum Abendessen besuchen, doch als wir ihn gegen Mitternacht allmählich rausschmeißen wollten, erkannten wir die wahre Absicht seines Besuchs: Seinem Einfamilienhaus im Umland mit Frau und zwei Kindern entkommen, wollte er sich noch ins Nachtleben stürzen. Darf ich bei euch übernachten? Er, Ende dreißig, kam erst morgens um acht Uhr wieder angeschwankt. Auf dem Rückweg war er mehrfach hingefallen, die linke Seite schlammverkrustet. Und die Hausschlüssel hatte er auch verloren, sodass er uns herausklingelte. Menschen auf der Flucht.

Wir beide blicken nun einer Rückkehr in die geordneten Verhältnisse eines schwulen Daseins in jenem Sodom und Gomorrha entgegen, das auch als Berlin bekannt ist. Wir brauchen Urlaub.

Kolumne 143

16.9.2015

Martin Reichert Erwachsen

Pink, problembeladenes Pigment

„SCHWULI, SCHWULI“

Schlussverkauf bei American Aparel, dem US-Modehersteller. Womöglich ist der Journalist Thilo Jung („Jung und Naiv“) auf diese Weise in den Besitz eines rosafarbenen „Hoodies“ (vulgo: Kapuzenpullovers) gekommen, der ihm letzte Woche einen ziemlichen Aufmerksamkeitsschub verschafft hatte: In der Bundespressekonferenz hatten sich der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, sowie Regierungssprecher Steffen Seibert über den Aufzug des zumindest aus ihrer Sicht üblicherweise nervig-kritisch auftretenden Jung-Journalisten geäußert. Schäfer giggelte etwas von „Herrn Jung (…) unterstellen, dass er schwul ist“, woraufhin Herr Seibert entgegenkicherte, dass es sich „jedenfalls um ein lebensbejahendes Rosa“ handele. … Die zwei Anzug-Jungs hatten einen Spaß wie zwei Tunten auf Betriebsausflug, „Stößchen!“. Leider nur: Das Mikrofon war offen – und die Empörung groß.

Nun hat ein verklemmtes Witzchen noch niemanden umgebracht und Thilo Jung hatte selbst schon mal ziemlichen Ärger aufgrund schwer vermittelbaren Humors. Es ging seinerzeit um eine Frau, die sich auf die Fresse gelegt hatte oder so, aufgrund von Mediendemenz kann ich mich leider nicht mehr an die Details erinnern.

Rosa, du problembeladenes Pigment. Nie vergessen werde ich hingegen, was seinerzeit passierte, als die Freundin meiner Mutter mir einen Pullover der Marke Daniel Hechter „aus der Metro“ mitgebracht hatte, einfach so, was einen als Achtjährigen ja durchaus erfreuen kann. Er war rosa, und was es mit dieser Farbe auf sich hat, erfuhr ich am nächsten Tag auf dem Schulhof: „Schwuli, Schwuli“, „Tunte, Tunte“, „Hinterlader, Hinterlader“. Es gab seinerzeit offensichtlich bereits Achtjährige, die mehr über die komplexen Zusammenhänge des Lebens wussten als ich, der ich nicht mal verstand, was denn nun ein „Schwuli“ bitte sein soll. Wohl aber hatte ich begriffen, dass es sich um etwas Schlechtes handeln musste. Etwas, worüber man lacht. Und zwar nicht amüsiert und freundlich, sondern verächtlich und hämisch.

Nur wenige Jahre nach meinem Schulhofauftritt hatte George Michael die beste männliche Pink-Performance ever abgelegt, und zwar im Rahmen des Videos von „Wake me Up Before You Go-Go“. Das war 1984, und zu dem Zeitpunkt wusste noch keiner, dass der WHAM-Sänger schwul ist, ich auch nicht.

In den nuller Jahren schließlich wusste ich dann schon erheblich mehr, war geradezu professionell in dieser Frage geworden. Und Rosa wurde erneut zur Modefarbe für Herren jedweder geschlechtlichen Orientierung. Mir aber wurde beschieden, dass ich „wirklich sehr mutig“ sei, Rosa zu tragen. So als Schwuler. Die jungen Araber in Berlin-Neukölln wiederum wären seinerzeit gar nicht auf die Idee gekommen, dass es einen solchen Zusammenhang geben könnte, trugen sie doch allesamt plötzlich rosafarbene Beinkleider, die wie Schlafanzugshosen aussahen. Warum, weiß kein Mensch – aber den meisten von ihnen stand das in Kombination mit gelglänzendem schwarzem Haar wirklich sehr gut.

Herrn Jung steht Rosa übrigens auch sehr gut und Herr Seibert hat natürlich recht: Rosa kann wirklich sehr lebensbejahend sein, wenn man es trägt. Und erträgt, dass die Menschen wohl nie aufhören werden, in Stereotypen zu denken. Rosa ist weiblich. Männer, die Rosa tragen, sind ebenfalls weiblich und daher schwul. Hihi.

 

Kolumne 142

2.9.2015

Martin Reichert Erwachsen

Gnadenbrot ab vierzig

MAG SEIN, DASS DAS ICH NICHT ALTERT. DOCH GILT DIES NICHT FÜR ERMÄSSIGUNGEN UND RABATTE

Boy um die vierzig, jünger aussehend. Dieser Werbetext ist ein Klassiker aus dem Umfeld homosexueller Kontaktanzeigen. Ganz früher gab es diese Anzeigen nur in gedruckter Form, etwa in Stadtmagazinen oder schwul-lesbischen Printerzeugnissen wie der Siegessäule.

Rief man in einem Zustand geistiger Umnachtung bei einem Mitzwanziger an, konnte es passieren, dass ein Herr mit scheppernder Stimme abnahm, der ungefähr so klang wie der Physiklehrer kurz vor der Pensionierung. Später kam das Internet mit Portalen wie homo.net und noch später Gaydar, Gayromeo und Grindr – da wurde es mit der Behauptung „jünger aussehend“ schon schwieriger, weil man entsprechende Fotomaterialien anbei stellen muss. Allerdings muss man das Aufnahmedatum der Fotos nicht mitteilen.

Heute leben wir in einem Zeitalter der völligen Entgrenzung jeglicher Alterskategorien. Neulich wurde ich fast von einem Ü40-Skateboarder umgenietet, und in Berliner Clubs weiß man manchmal nicht, ob es sich bei der coolen Alten am Tresen in Wahrheit um eine Erziehungsberechtigte handelt, die gerade alkoholisiert Verantwortung trägt.

Aber diese Entgrenzung gilt nicht in allen Lebensbereichen. Ich erinnere mich noch gut an das gehässige Lachen der Schwimmbadkassiererin, die mir mitteilte, dass Studentenermäßigungen nurbis 27 gelten. Andere Damen sind in dieser Hinsicht freundlicher, bezeichnen sie doch Herren, die bis an die fünfzig heranreichen, konsequent als „junger Mann“, insbesondere in Berlin. Eine Gipfelpunkt solcher Barmherzigkeit erlebte ich jüngst in der Cafe­teria eines hauptstädtischen Universitätsklinikums. Beim Kassieren fragte mich die mütterlich-robuste Frau hinter dem Tresen mit verschwörerischer Miene: „Student?!“; was ich bejahte und so in den Genuss eines Mittagessens, Gulasch mit reichlich Kartoffeln, für 3,50 Euro kam.

Will man sich mit Anfang vierzig um ein Stipendium bewerben oder an einem Austauschprogramm beteiligen, muss man sich unter der Rubrik „Seniorenbildung“ erkundigen, doch in anderen altersrestriktiven Bereichen gibt es immer wieder Schlupflöcher. Nur wenige Tage nach dem Gulasch-Highlight bestritt ich zusammen mit einer vierköpfigen Familie eine innerstädtische Schifffahrt, die für Erwachsene stramme 20 Euro kostet. Der Kassierer, Typ Boy um die vierzig, jünger aussehend und homosexuell, blickte mir tief in die Augen und fragte: „Sicher Student, nicht?“ – was mir einige Euro ersparte.

Was für den einen eine Großzügigkeit, ist des anderen Leid. Als die Mutter das Alter ihrer beiden Töchter verkündete, die Kleine ist drei, die Ältere sechs, insistierte der Kassierer darauf, dass die Älteste höchstens fünf Jahre alt sein könne – was von der Mutter nach einigem Stutzen bejaht wurde und eine Freifahrt bedeutete. Die Älteste aber war gar nicht glücklich. Sie, die immer schon die Jüngste war in ihrem Freundeskreis, wurde eines ganzen Lebensjahres beraubt und brach in Tränen aus. Girl, sechs Jahre, älter aussehend!

Kolumne 141

19.8.2015

Martin Reichert Erwachsen

Das hölzerne Ding

VERKNÜPFTE SCHICKSALE AN DER SLOWENISCH-ITALIENISCHEN GRENZE

Es ist nicht schön, wenn man im europäischen Ausland an einem Grab steht und verstehen muss, dass der Mensch, der hier liegt, von deutschen Soldaten erschossen wurde. Noch unschöner ist das, wenn es sich um den Großvater des Lebensgefährten handelt.

Das Grab befindet sich in einem kleinen Dorf an der slowenisch-italienischen Grenze, nur einen Katzensprung von Triest entfernt. Der Friedhof liegt direkt hinter dem Geburtshaus meines Lebensgefährten, und seine Mutter liegt nun auch dort, neben ihrem von Deutschen erschossenen Vater. Sie war fünf Jahre alt, als er zusammen mit anderen Partisanen ermordet wurde.

In der Region ist es üblich, Fotografien der Verstorbenen auf dem Grabstein zu platzieren, und dann starrt man auf das Foto eines noch jungen Mannes mit dichtem schwarzen Haar und man weiß nicht, was man sagen soll. Auch wenn die eigenen Großväter zwar Wehrmachtssoldaten, aber niemals in Slowenien oder Italien gewesen waren, sondern in Russland, wo sie ums Leben kamen.

Wir sind beide zu jung, um uns in dieser Hinsicht etwas vorzuwerfen oder einander gram zu sein, sind mehr an der Liebe als am Krieg interessiert. Und doch ist da eine seltsame Verknüpfung der Lebensschicksale, die nicht recht zu fassen ist. Wenn da nicht dieser Gegenstand aufgetaucht wäre: Das hölzerne Ding. Mein Lebensgefährte fand es im Schuppen, als er zuletzt seinen Vater in Slowenien besuchte. Es ist ein kleines Brett, das an einem Ende eine halbrunde Ausbuchtung aufweist und am anderen Ende auf einem kleinen hölzernen Steg steht. Ein deutscher Soldat habe es als Dankeschön für Kost und Logis für die Großeltern angefertigt; sie waren verpflichtet gewesen, ihn aufzunehmen und er hatte versucht sich erkenntlich zu zeigen. Bei dem hölzernen Ding handelt es sich um einen sogenannten Stiefelknecht, eine Ausziehhilfe für Militär- und Arbeitsstiefel. „Ich habe damit als Kind immer gespielt“, erzählte meine Lebensgefährte über Skype, „aber ich wusste nie so richtig, was das ist.“ Nun hatte er seinen Vater gefragt.

Mit einem solchen Stiefelknecht hatte auch ich als Kind gespielt. Mal diente er als Anlegestelle für ein Piratenschiff, mal diente er mir als Hocker oder gar als eher statisches Surfbrett. Der Stiefelknecht hatte meinem Großvater gehört – und ich hatte als Kind auch weder verstanden, was man mit dem hölzernen Ding eigentlich anstellt, noch wo meine Großväter abgeblieben waren.

Als mein Lebensgefährte zurück in Deutschland war, besuchten wir eine Familienfeier, die Gaststätte befand sich auf einem Berg mit Blick auf Rhein und Mosel, man konnte das „Deutsche Eck“ erkennen. Auf der Feier waren Deutsche, Kroaten, ein Slowene, Spanier, Belgier – ergänzt durch eine Schar kleiner Kinder, die in schönster Esperanto-Kakophonie durcheinander plapperten, mal in dieser, mal in jener Sprache. Meinen Eltern und deren Geschwistern merkte man einen gewissen Stolz ob dieser Familienverfasstheit an. Oder war es eher Erleichterung? Die Erleichterung von Kriegs- und Nachkriegskindern, dass so etwas wie Frieden möglich sein kann.

 

Kolumne 140

22.7.2015

Martin Reichert Erwachsen

Zigaretten ohne Filter

AB 1945 KONNTE ES NUR NOCH BESSER WERDEN. EIN ABEND MIT EINEM ACHTZIGJÄHRIGEN

Beim letzten Besuch in der alten Heimat, irgendwo zwischen Hunsrück, Eifel, Mosel und Westerwald, berichtete mein Vater zu fortgeschrittener Stunde, wie es in seinem kleinen Dorf zur Abschaffung der schulischen Prügelstrafe gekommen war. Irgendwann im Laufe des Jahres 1945 – mein Vater war zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre alt – waren die Männer, die den Krieg überlebt hatten, in das kleine Dorf zurückgekehrt. Und eines Morgens hatten sich dann diese Männer zu einer Gruppe zusammengefunden, um dem zu dieser Zeit schon fast greisen Dorfschullehrer einen Besuch abzustatten: „Von nun an ist Schluss“, hatten sie ihm gesagt, „Sie fassen keines unserer Kinder je mehr an.“

Und von da an war dann auch Schluss. Ohne, dass jemand von der seinerzeitigen Besatzungsmacht oder gar der örtlichen Schulbehörde eingegriffen hätte – welche Behörde? Die Eltern hatten selbst gehandelt. Aus und vorbei. Dabei bestand das körperliche Züchtigungsrecht für Lehrkräfte noch bis längstens 1973, also bis in das Jahr meiner Geburt.

Wie lange ist es jetzt her, dass die rot-grüne Bundesregierung beschlossen hatte, dass Kinder in der Familie nicht mehr geschlagen werden dürfen? Das „Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung“ in der nun geltenden Fassung ist gerade mal fünfzehn Jahre alt, es garantiert den Kindern ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.

Aber zuvor ging noch einiges. So erinnere ich mich, dass sogar in meiner Grundschule noch vereinzelt geschlagen wurde, das war in den späteren Siebzigern, nach dem Verbot. Ungleichzeitige Menschen waren das, die geschlagen hatten. Männer wie Frauen. Solche, die aus einer anderen Zeit kamen und trotzdem noch da waren. Gezeichnet von Alkohol und unzähligen Zigaretten ohne Filter. Auf den Straßen der Städte sah man noch viele Männer, die Arm und Bein verloren hatten, Kriegsversehrte. Die Frauen trugen, so erscheint es mir heute, samt und sonders sogenannte Kittelschürzen. Es erscheint mir heute unwirklich, dass ich das noch erlebt haben soll.

Zum Abschluss des Abends erzählte mein Vater, wie unangenehm es ihm als junger Mann gewesen sei, eine Polizeiausbildung zu absolvieren, die sich von jener des Militärs eigentlich kaum unterschieden habe. Das war in den Fünfzigern. Und dass er und seine Kollegen später versucht hätten, es besser zu machen, als sie Ausbilder wurden. Das war dann in den Siebzigern, und in den Achtzigern wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass sie das überhaupt versucht hatten: Oft arbeiteten er und seine Kollegen damals in Brokdorf und Wackersdorf und es hatte was mit Wasserwerfern zu tun.

Der Abend endete irgendwann morgens um vier, und als ich erschöpft in meinem Bett lag, hatte ich verstanden, wie schön es sein kann, erwachsen zu sein. Plötzlich konnte ich diesen Menschen verstehen, der vor Kurzem achtzig Jahre alt geworden ist. Seine Motivation, sein Nöte und Ängste. Sogar sein Bemühen um eine bessere Welt, die er in Trümmern gesehen hatte, als er gerade mal zehn war.

Kolumne 139

24.6.2015

Martin Reichert Erwachsen

Gespräche der Anderen

HETEROSEXUELLE GIBT ES ERST, SEIT ES HOMOSEXUELLE GIBT. VORHER HAT MAN SICH DARÜBER KEINE GEDANKEN GEMACHT

Aus dem Vatikan war unlängst zu hören, dass die Öffnung der Ehe für Homosexuelle im Staate Irland eine „Niederlage für die Menschheit sei“. Im Saarland verstieg sich eine Ministerpräsidentin zu der Ausführung, dass eine solche Öffnung womöglich Inzest und Polygamie befördere –und so weiter. Noch vor wenigen Jahren beförderte eine Google-News Suche mit dem Schlagwort „Homosexualität“ eher kärgliche Resultate aus den Untiefen des Internets. Aber heute? Alles voll. Schwule Pinguine, sich outende Soap-Stars und diese ewig währende Debatte um die Ehe. Das wird einem als Homosexuellem irgendwann zu viel.

Was machen eigentlich die Heterosexuellen? Schaut man ins Netz unter der Rubrik „News“, stößt man in den Beiträgen zunächst auf unzähligeNicht-Heterosexuelle“. Was bedeutet, dass es sich schon wieder um Homosexuelle handelt, die heiraten wollen. Geht es einmal wirklich um Heterosexuelle, dann um solche, die dagegen sind, dass Homosexuelle heiraten.

Man gewinnt also den Eindruck, dass es Heterosexuelle ohne Homosexuelle gar nicht gibt –und liegt völlig richtig damit: Heterosexuelle gibt es nämlich erst seit der „Erfindung“ der Homosexuellen. Genauer: Es gab keine Bezeichnung für Menschen, die das jeweils andere Geschlecht begehrten. Man hat das einfach so gemacht, ohne darüber nachzudenken. Wie im Hollywood-Film: Boy meets girl, am Ende kommen die Kinder, aber eher nach dem Abspann.

Und nun ist gerade alles aus dem Ruder: Während sich die Homosexuellen eher um ihre Privatangelegenheiten kümmern, diskutieren die Heterosexuellen dauernd darüber, ob die Homosexuellen heiraten dürfen wie sie selbst oder nicht. Während die Mehrheit damit kein Problem zu haben scheint –ist es nicht eine Bestätigung des eigenen Lebensstils, wenn „die Anderen“ genauso leben wollen? –, scheint eine nicht unbedingt winzige Minderheit jetzt erst zu begreifen, was den eigenen Lebensstil ausmacht. Jetzt, wo er angeblich „bedroht“ ist, nämlich von „den Anderen“.

Aus homosexueller Sicht ist es ein wenig seltsam, wenn plötzlich vonseiten der Mehrheitsgesellschaft so viel Aufhebens um einen gemacht wird. Man ahnt zugleich, dass es auch gar nicht um einen selbst geht, sondern viel mehr um die Befindlichkeiten ebenjener Anderen. Und doch ist es genau richtig so, wie es gerade läuft: Ist es nicht die Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft, ihre Minderheiten zu schützen? Dafür zu sorgen, dass auch sie unter menschenwürdigen Bedingungen leben können und in den Genuss gleicher Rechte kommen?

Sollen sich doch alle gerne die Köpfe einschlagen, ob es nun eine Niederlage für die Menschheit ist, wenn zwei Menschen, die sich lieben, heiraten dürfen –oder eben doch ein gesellschaftlicher Fortschritt.

Ich werde jedenfalls mit meinem Lebensgefährten am kommenden Samstag auf den Berliner CSD gehen und mich darüber freuen, dass es uns gibt. Ich bin wild entschlossen, an diesem Tag völlig unpolitisch zu sein und mich einfach in das Getümmel zu stürzen. Wummer-Musik, Sekt und all das. Um die Politik kümmern sich ja gerade die Anderen. Und ich habe den Eindruck, dass die Heteros das schon hinkriegen mit der Öffnung der Ehe für alle.

Kolumne 138

10.6.2015

Martin Reichert Erwachsen

Berlin, Berlin, das Ende von Berlin!

WER DEN NIEDERGANG AUSRUFT, DARF VON DER HOCHZEIT NICHT SCHWEIGEN

Neulich fragte mich eine sehr junge Kollegin, ob ich denn das Berlin der Neunziger vermissen würde. Sie fragte das in einem so freundlich-mitleidigen Ton, als ob ich ein Bein verloren hätte oder ein Überlebender des Ersten Weltkrieges sei, der nun dem Kaiser hinterherweint. Ich sah mich also genötigt spontan zu antworten: „Nein, auf keinen Fall! Heute ist es doch auch sehr lustig in Berlin“.

Aber stimmt das eigentlich? Zunächst, das ist die eine Schwierigkeit, wäre zu klären, was da eigentlich genau los war in den „Neunzigern in Berlin“. Mehrere Bücher wurden darüber verfasst, aber es müsste doch möglich sein, sich selbst zu erinnern? Ausgehend von der Lektüre in der Zeitung Die Welt(Online natürlich), in der gerade mal wieder das Ende des Berlin-Hypes verkündet wurde, erinnerte ich mich zunächst daran, dass mir schon bei meiner Ankunft in der Hauptstadt Mitte der Neunziger beschieden wurde, längst zu spät zu sein in Bezug auf das umwerfende Nachtleben in Ruinen nach der Wende. Verpasst hatte ich natürlich auch die Insel West-Berlin (David Bowie) und den Hungerwinter 46/47 (Hildegard Knef). Dabei ist es eigentlich ziemlich egal, was man verpasst hat, wenn man mit dem Leben gerade erst richtig anfängt.

Also, was war da eigentlich los in den Neunzigern? Die erste Erinnerung, die mir in den Sinn kommt: Ich liege mutterseelenalleine auf einem billigen Sisalteppich in einer eiskalten Altbauwohnung in Prenzlauerberg, bin total bekifft und dazu betrunken von sehr, sehr billigem Rotwein. Es ist November und ich höre Portishead. Und ich habe Angst: Was soll ich eigentlich machen, jetzt, wo ich alles machen kann, was ich will?

Eine seinerzeitige Bekannte verließ die Stadt nach einem halben Jahr, nachdem sie ihrem neuen Berliner Lover ihre gesamten Ersparnisse „geliehen“ hatte und ihr die uralte Gasetagenheizung in der Küche um die Ohren geflogen war. Ich blieb, nachdem ich für meinen ersten Lebensgefährten Schulden in astronomischer Höhe gemacht hatte, sein Kumpel mein Auto in einen Totalschaden verwandelt und der Geliebte selbst die Fenster meiner Wohnung zertrümmert hatte. Weniger David Bowie, mehr Hildegard Knef.

Gut war, dass man hip in Sachen aus der Altkleidersammlung rumlaufen konnte – heute muss man die gleichen Klamotten für teuer Geld bei verschiedenen Markenanbietern erwerben. Schlecht war, dass an der berühmten Humboldt-Universität das reinste Chaos herrschte, das Leben war eine Baustelle und das bedeutet Lärm, Dreck und Ungemach. Und die Aussicht, später sowieso keinen Job zu bekommen. Und überhaupt, wir hatten ja nichts: kein WLAN, kein Smartphone und keine glutenfreien Backwaren.

Die Neunziger endeten für mich an einem Silvesterabend auf einem Dach in der Frankfurter Allee. Vom Millenniumsfeuerwerk konnte man aufgrund dichten Nebels überhaupt nichts sehen und die Maxi-Single von Prince „1999“, die ich extra zu der Party mitgebracht habe, sah ich nie wieder. Nein, ich vermisse die Neunziger nicht. Jung sein ist auch nicht nur toll. Und ja, heute ist es auch sehr lustig in Berlin.

Kolumne 137

29.5.2015

Martin Reichert Erwachsen

Contest, europäisch

KLEIDER WIE TISCHDECKEN, SUPPE MIT GEMÜSE UND KUSCHELN AUF DER COUCH. DER ESC-ABEND IN EINEM KLEINEN SLOWENISCHEN DORF

Den Eurovison Song Contest anschauen, zusammen mit den besten schwulen Freunden, das gehört dazu. Das ist Tradition. Der CSD ist eine Art Weihnachten, der ESC womöglich Ostern. Da kann man auch nicht raus, es ist wie mit Familienfesten. Egal ob man Christbäume, Ostereier oder Eurotrashbumsmusik nun mag oder nicht – alle müssen mitmachen. Beim ESC sitzt man normalerweise irgendwo in einem Wohnzimmer mit einem Beamer, Prosecco und Naschwerk. Peter Urban kommentiert, aber noch viel lustiger sind meist die Parodien, Kommentare und Verulkungen der Anwesenden.

So ist es Brauch, doch in diesem Jahr war alles anders. Die besten Freunde waren in Wien, und während sie dort bereits irgendwo vorglühten, fuhr ich mit meinem Freund über menschenleere österreichische Autobahnen. Wir waren auf dem Weg nach Slowenien, seinem Heimatland, um dort Freunde zu besuchen. Den ESC würden wir also embedded in einer Heterokleinfamilie anschauen, in einem winzigen Dorf in den Bergen. Rund 300 Kilometer entfernt von Wien. Ein Abenteuer.

Ankunft 18.30 Uhr, nach zehn Stunden Fahrt. Im Dorf gibt es eine Kirche, ein Denkmal für die Partisanen und drei Straßenlaternen. Und am Abendbrottisch der Familie sitzen die Kinder aufgereiht wie die Orgelpfeifen. Es gibt Minestra, eine Suppe mit Gemüse und Hülsenfrüchten. Man streut Parmesan darauf. Dazu Pfannkuchen mit Mirabellenmarmelade oder Nutella, das extra in Triest gekauft wurde. Ein Abendessen irgendwo zwischen Österreich, Kroatien, Ungarn und Italien.

Als die Kinder Conchita Wurst auf dem Bildschirm sehen, sind sie ganz außer sich: Eine Frau mit Bart! Sie quietschen vor Vergnügen, während mein Freund und ich schon eingekuschelt auf der Couch sitzen, die Eltern ebenso auf der Nebencouch. Die Gastgeberin sagt, dass die slowenische Kandidatin ein Kleid trägt, das aussieht wie eine handgearbeitete Tischdecke ihrer Mutter. Ich erzähle, dass für Deutschland eigentlich ein dicker Mann hätte antreten sollen, dieser aber habe dann keine Lust mehr gehabt. Wir alle lachen.

Als klar wird, dass Slowenien nicht genug Punkte bekommen wird, biete ich an, meine Eltern anzurufen, damit sie von Deutschland aus anrufen, aber wir kommen schnell auf die Idee, dass Deutschland die Punkte nötiger hat: Letzter. Heiterkeit.

Und als ich dort so saß, irgendwo in Europa den Eurovision Song Contest anschauend, wurde mir noch einmal klar, dass Europa längst nicht mehr nur eine Idee ist, sondern Realität geworden ist. Und noch später, als wir im Ehebett der Familie liegen – selbstverständlich bekommt der Besuch das größte und bequemste Zimmer –, wurde mir noch einmal klar, dass ich gerade in einem winzigen, ländlich geprägten Land bin, das es als Erstes in Osteuropa auf die Reihe bekommen hat, die Ehe für Homosexuelle zu öffnen – während es zugleich mit heftigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. In meinem bräsigen Heimatland hingegen redet man immer nur von Austerität, weniger von Liberalität.

Tischdeckenkleid hin oder her: Twelve Points go to Slovenia!

Kolumnne 136

13.5.2015

Martin Reichert Erwachsen

Schläfer in der Metropole

FOREVER YOUNG DANK RETROSCHLEIFE?

Neulich bin ich wieder aus Versehen in dieses Wurmloch geraten, das mich ungefähr zwanzig Jahre zurück in der Zeit katapultiert hat. In einer Berliner Bar saß eine Gruppe von „Jungs und Mädchen“, schätzungsweise um die zwanzig, die genauso aussahen wie weiland meine auf Alternativität besonnenen Altersgenossen während der Abiturzeit; also späte Achtziger, Anfang Neunziger. Stil Late-Eighties-Underground mit viel Schwarz, Silberschmuck, vereinzelten Tattoos – und das Irre war, dass sie exakt die gleiche Attitüde verströmten, einen Mix aus Blasiertheit, die Unsicherheit übertünchen soll, und einem gewissen Schuss Melancholie, wie man sie nur bei jungen Menschen antrifft, die irgendwo in der Provinz aufwachsen. In Gegenden, in denen man sehr weit fahren muss, um bei der nächsten „Disse“ anzukommen. Irgendwo im Wald. Anne Clark.

Diese jungen Leute kamen nun auch noch aus den USA; unklar, ob sie sich nur für einen Kurzurlaub in „Börlinn“ aufhielten oder im Rahmen eines elternfinanzierten Sabbaticals – seit einiger Zeit ist das groß in Mode in den USA, der Nachwuchs darf sich noch mal austoben, bevor er Anwalt wird und in die Suburbs zieht; aber das sind dann so die Details, die man ja selbst gar nicht blickt, wenn man so jung ist.

Sogar ich hatte vorübergehend die wahren Umstände verkannt, wurmlochbedingt. „Das Ich altert nicht“, Hannah Arendt, und nach dem zweiten oder dritten Bier war mir so, als wäre ich wieder genau in dieser Zeit, die ansonsten auf seltsame Weise verschüttgegangen zu sein scheint. Ein Geruch von Patchouli, Kiff, Bier, Schweiß und Zigarettenrauch in der Nase. Und dieses diffuse Gefühl: Ich habe alles im Griff – aber andererseits bin ich mir da auch nicht ganz sicher …

Ja, eben, andererseits: Hat sich denn an diesem Gefühlszustand wirklich etwas geändert, zwanzig Jahre später?

Wenig später begegne ich schon wieder jungen Leuten, die genauso aussehen. Dieses Mal kommen sie aus Amsterdam. Über Airbnb haben sie die Wohnung meines Lebensgefährten gemietet, und ich bringe ihnen die Schlüssel. Wieder viel Schwarz und Patchouli und dieser Blick, und wir quatschen so über die besten Bars in der Nachbarschaft und hey und so. Dann fragt sie: „Und dein Freund studiert gerade in Slowenien?“ Worauf ich dann sage, dass er dort gerade ein Seminar GIBT, und zugleich fällt mir ein, dass ich wiederum vor ungefähr zwanzig Jahren zuletzt in Amsterdam war, und das total bekifft. Darf man das da eigentlich noch?

Apropos dürfen: Nach vier Tagen verschwinden die beiden Patchouli-Damen wieder in Richtung Amsterdam, und ich stehe wieder mit dem Schlüssel da, und zwar inmitten von Trümmern. Das Internet-Guthaben ist komplett runtergesurft. Geschirr unvollständig abgespült, angebrochener Joghurt im Kühschrank und Haare im Abfluss. Mal ganz davon abgesehen, dass die Wände der frisch gestrichenen Küche über und über mit Fett bespritzt sind.

So wird man dann endgültig aus dem Wurmloch zurückkatapultiert und darf der schlampigen Jugend hinterherputzen.